Schleifen von Naturstein
Oberflächenbearbeitung im Diamantnaßschleifverfahren (DNSV)
Oberflächen aus Natur- und Kunststein wie Bodenbeläge, Tische, Fensterbänke und andere Einrichtungsgegenstände zeigen nach Jahren der Nutzung unvermeidbare Verschleißerscheinungen. Mit dem Diamantnaßschleifverfahren (DNSV) können diese Oberflächen wieder aufgearbeitet werden. Verkantungen, tiefe Riefen, Kratzer, Flecken oder Verätzungen und andere Gebrauchsspuren werden beseitigt.
Planschliff
1. Arbeitsabschnitt: Herstellung einer planen Oberfläche
Dem jeweiligen Material angepasst, kommen metallgebundene Werkzeuge mit entsprechender Körnung und sehr hoher Diamantkonzentration zum Einsatz. Dieser sogenannte Grobschliff wird solange durchgeführt, bis vollkommen gesunder Stein vorliegt, die Oberfläche keine Verletzungen mehr aufweist und die Fugen (bei ausreichender Füllung) und Platten dasselbe Niveau haben.
1. Schleifgang: Nivellieren Korn 30
2. Schleifgang: Grobschliff Korn 60
Mittel- und Feinschliff
2. Arbeitsabschnitt: Mittel- und Feinschliff
Die Oberfläche ist nun gleichmäßig aufgeraut. Diese aufgerauten Flächen werden durch die nachfolgenden, immer feiner werdenden Schleifgänge beseitigt. Letztendlich weist die Oberfläche keine sichtbaren Kratzer mehr auf, leichte Spiegelungen sind zu erkennen. In diesem feingeschliffenen Zustand ist die Oberfläche für die nachfolgende Politur vorbereitet.
3. Schleifgang: Mittelschliff Korn 120
4. Schleifgang: Feinschliff Korn 220
5. Schleifgang: Feinschliff Korn 400
6. Schleifgang: Feinschliff Korn 800
Politur
3. Arbeitsabschnitt: Verfahren je nach Material - Polieren der Oberfläche
Nur auf kalkhaltigen Materialien - Kristallisation der Oberfläche: Mit Hilfe von geeigneten Polierpulvern oder Kristallisationsmitteln wird durch das Herauslösen von Calciumcarbonatbestandteilen aus dem feingeschliffenen Material eine brillante Hochglanzpolitur erzeugt. Das Ergebnis ist eine glänzende und dichtere Oberfläche, die durch eine bessere Lastverteilung gegenüber mechanischen Belastungen widerstandsfähiger ist. Anmerkung: Granitoberflächen lassen sich nicht kristallisieren, da sie keinen Kalk enthalten.
Auf Hartgestein
7. Schleifgang: Polierschliff Korn 1000 - 2000
8. Schleifgang: Polierschliff Korn 3500
Trockenschliff
Alternatives Verfahren: Trockenschliff
Der Trockenschliff stellt eine Alternative zum DNSV dar und ist besonders nützlich in Umgebungen, in denen Wasser vermieden werden muss oder eine schnelle Bearbeitung erforderlich ist. Anders als beim Nassschliff wird beim Trockenschliff kein Wasser verwendet. Stattdessen kommen spezielle Schleifmaschinen mit Absaugvorrichtungen zum Einsatz, um den entstehenden Staub zu minimieren.
Wie beim Nassschliff werden diamantgebundene Werkzeuge oder handelsübliche Schleifscheiben mit Silcium für Stein verwendet, um die Oberfläche in mehreren Schritten zu bearbeiten. Die grobe, mittlere und feine Schleifbearbeitung erfolgt mit immer feiner werdenden Körnungen, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu erzeugen.
1. Schleifgang: Grobschliff Korn 30
2. Schleifgang: Mittelschliff Korn 60
3. Schleifgang: Feinschliff Korn 120
4. Schleifgang: Feinschliff Korn 220
5. Schleifgang: Polierschliff Korn 400
6. Schleifgang: Polierschliff Korn 800
7. Schleifgang: Endpolitur Korn 1500 - 3000
Trockenschliff auf kleinen Flächen
Der Trockenschliff eignet sich hervorragend für kleinere Flächen wie Stufen, Tische, Fensterbänke, Arbeitsplatten und ähnliche Oberflächen. Da bei dieser Methode kein Wasser verwendet wird, ist die Bearbeitung besonders sauber und schnell. Auch hier wird eine schrittweise Verfeinerung der Körnung eingesetzt, um die gewünschte Oberflächenqualität zu erzielen.
Bei kalkhaltigen Gesteinen kann nach dem Trockenschliff ebenfalls eine Politur oder Kristallisation durchgeführt werden, um eine glänzende und widerstandsfähige Oberfläche zu erzeugen. Diese Verfahren nutzen geeignete Polierpulver oder Kristallisationsmittel, um die Calciumcarbonatbestandteile im Stein herauszulösen und so eine hochglänzende Oberfläche zu schaffen.
Schützen
4. Arbeitsabschnitt: Wasser-, Schmutz- und Ölabweisende Imprägnierung
Aufbringen einer nicht schichtbildenden Imprägnierung zum Schutz von Natur- und Kunststein. Wirkt nicht oberflächlich, sondern kapillar, daher lange Lebensdauer. Imprägnate sollten gleichzeitig hydrophob (wasserabweisend) und oleophob (ölabweisend) wirken. Es entsteht kein Glanzeffekt und in der Regel auch keine Farbvertiefung.
Ergebnis
Nach dem Schleifen und Polieren ist die Oberfläche dicht und kompakt, sie erweckt einen monolithischen, fugenlosen Eindruck. Neben den Vorteilen der makellosen Optik verschafft dies wichtige Vorteile bei der Pflege der Oberfläche. Schmutz kann sich auf der planen Oberfläche kaum halten, und die Aufwendungen für Reinigung und Pflege werden drastisch reduziert.