Silikatmarmor polieren
Silikatmarmor ein vielseitiger Naturstein
Silikatmarmor ist eine Art von metamorphem Gestein, das sich durch seinen hohen Gehalt an Silikaten auszeichnet. Er unterscheidet sich deutlich von dem bekannteren Kalkmarmor (Calciummarmor), der hauptsächlich aus Kalzit (Calciumcarbonat) besteht. Diese Unterscheidung ist entscheidend, wenn es um die Bearbeitung und Pflege dieser Gesteinsarten geht.
Was ist Silikatmarmor?
Silikatmarmor besteht überwiegend aus Silikatmineralien wie Quarz, Feldspat und Glimmer. Diese Mineralien verleihen dem Gestein eine hohe Härte und Beständigkeit gegen chemische Angriffe. Die genauen Eigenschaften des Silikatmarmors hängen von seiner mineralogischen Zusammensetzung und dem Grad der Metamorphose ab, die er erfahren hat.
Einige bekannte Silikatmarmore sind:
- Grüner Marmor (Verde Alpi): Hauptsächlich aus Serpentin bestehend, oft grün gefärbt durch Magnesiumsilikate.
- Cipollino-Marmor: Ein grüner bis grauer Marmor, reich an Silikaten wie Serpentin und Chlorit, oft mit weißen, wellenförmigen Adern.
- Verde Guatemala: Ein intensiv grüner Marmor, der signifikante Mengen an Silikatmineralien wie Serpentin enthält.
- Giallo Siena: Ein gelber Marmor mit hohem Silikatanteil, der durch den Gehalt an Quarz und Feldspat seine Härte erhält.
- Breccia Sarda: Ein Marmor mit brekzienartiger Textur, reich an Silikaten wie Quarz und Feldspat, oft in beige bis rosa Farben.
Polierbarkeit von Silikatmarmor
Die Polierbarkeit von Silikatmarmor ist eine entscheidende Eigenschaft, wenn es um seine ästhetische und funktionale Nutzung geht. Polieren ist der Prozess, bei dem die Oberfläche eines Gesteins glatt und glänzend gemacht wird. Bei Silikatmarmor gestaltet sich dieser Prozess jedoch komplexer als bei Calciummarmor.
Warum kann Silikatmarmor nicht mit HMK® M529 und HMK® P727 poliert werden?
Oxalsäure wie in HMK® M529 und HMK® P727 ist ein häufig verwendetes Mittel zum Polieren von Calciummarmor. Sie reagiert chemisch mit dem Calciumcarbonat und erzeugt Calciumoxalat, das eine glänzende Oberfläche hinterlässt. Diese chemische Reaktion funktioniert jedoch nicht bei Silikatmarmor aus den folgenden Gründen:
- Chemische Resistenz der Silikate: Die Hauptbestandteile von Silikatmarmor – Silikate – reagieren nicht in gleicher Weise mit Oxalsäure wie Calciumcarbonat. Silikate sind chemisch stabiler und widerstandsfähiger gegen Säuren.
- Unterschiedliche Mineralienzusammensetzung: Silikatmarmore enthalten oft eine komplexe Mischung aus verschiedenen Silikatmineralien, Quarz und anderen Bestandteilen. Diese erfordern unterschiedliche Polierverfahren und -mittel, die auf ihre spezifischen chemischen und physikalischen Eigenschaften abgestimmt sind.
- Härte und Abriebfestigkeit: Silikatmarmor ist aufgrund seiner mineralogischen Zusammensetzung oft härter als Calciummarmor. Dies bedeutet, dass mechanische Poliermethoden mit abrasiven Materialien oft effektiver sind als chemische Poliermittel.
Methoden zur Politur von Silikatmarmor
Anstelle von Oxalsäure werden für die Politur von Silikatmarmor mechanische Verfahren bevorzugt. Diese beinhalten:
- Diamantschleifpads: Diese werden in verschiedenen Körnungen verwendet, um die Oberfläche des Silikatmarmors stufenweise zu glätten und zu polieren. Der Einsatz von Diamantwerkzeugen ist notwendig, da sie hart genug sind, um die Silikatmineralien zu bearbeiten.
- Polierpulver und -pasten: Spezielle Poliermittel, die für die Verwendung auf Silikatmarmor entwickelt wurden, können ebenfalls eingesetzt werden. Diese enthalten oft mikroskopisch kleine abrasive Partikel, die den Polierprozess unterstützen.
- Maschinelle Poliermethoden: Maschinen wie Rotations- und Vibrationspolierer können die Effizienz und Gleichmäßigkeit des Polierprozesses verbessern. Dabei werden Polierpads verwendet, die mit abrasiven Materialien beschichtet sind.