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Wie entfernt man Flecken, Verfärbungen und Verunreinigungen von Naturstein?

Zielorientierte Fleckentfernung auf Naturstein - ohne Experimente!

Flecken-ABC

Fleckentfernung auf Naturstein - Know How für die professionelle Steinreinigung

Ein dunkler Fettfleck auf der Küchenplatte? Kalkige Schleier im Bad? Kaffee- oder Rotweinflecken? Oder grüne Beläge auf der Terrasse? Wer Naturstein liebt, weiß: Solche Flecken und Schmutze kommen schneller als gedacht – und bleiben oft hartnäckig. Doch mit der richtigen Methode lassen sich selbst tiefsitzende Rückstände entfernen. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen nicht nur, wie Sie Flecken auf Naturstein effektiv behandeln, sondern auch, wie Sie künftigen Verschmutzungen vorbeugen – ganz ohne Mythen, dafür mit erprobten Profiprodukten.

Gut zu wissen: Naturstein ist kein einheitliches Material – seine Empfindlichkeit variiert je nach Steinart, Bearbeitung und Alter. Was bei Granit harmlos ist, kann bei Marmor irreversible Schäden verursachen.

Basiswissen: Wie Naturstein funktioniert

Ob Schiefer, Granit, Marmor, Sandstein oder Travertin – Naturstein ist porös. Das bedeutet: Flüssigkeiten bzw. flüssige Fleckbildner und Fette dringen in winzige Kanäle ein und lagern sich dort ab. Je rauer oder unversiegelter die Oberfläche, desto schneller und tiefer setzen sich Flecken fest. Und: Die chemische Zusammensetzung der Steine beeinflusst, wie empfindlich sie auf Reinigungsmittel reagieren.

Ein Beispiel: Marmor enthält Kalk und reagiert empfindlich auf Säure – selbst Essig oder Zitronensaft können dauerhafte Schäden verursachen. Die Rauigkeit der Steinoberfläche bzw. Größe der Porenradien ist relevant für die Aufnahme und das Eindringvermögen bzw. die Anhaftung von Schmutzen und Fleckbildnern.

An einer Küchenarbeitsplatte ist das gut erkennbar. Je glatter (poliert) je einfacher die Schmutzentfernung, je rauer die Bearbeitung (satiniert, leather Touch, geschliffen usw.) desto höher der Reinigungsaufwand. Eine polierte Oberfläche lässt sich i.d.R. problemlos reinigen und pflegen. Dagegen hat eine KAP mit strukturierter Oberfläche kleinste, flächig unregelmäßig angeordnete Vertiefungen (Täler), in denen sich Schmutze sukzessive ablagern und klebrig verkrusten. Ohne passenden Reiniger und ein geeignetes Mikrofasertuch, welches in die Täler hinein kommt, bleibt der Schmutz förmlich kleben.

💡 Wichtiger Hinweis:

Eine erfolgreiche Fleckentfernung beginnt mit einer genauen Analyse der Situation. Klären Sie – wenn möglich – folgende Punkte:

  • Was hat den Fleck verursacht? (Öl, Rost, Wein, Ruß ...)
  • Um welchen Stein handelt es sich? (Granit, Marmor, Sandstein ...)
  • Wie ist die Oberfläche beschaffen? (poliert, satiniert, offenporig ...)
  • Gibt es frühere Behandlungen? (Wachse, Harze, farbige Pflegeprodukte ...)
  • Wie lange ist der Fleck bereits vorhanden?
  • Gibt es bauliche Ursachen? (z. B. schlechte Abdichtung, fehlerhafte Verlegung)

Diese Angaben helfen bei der Wahl des geeigneten Reinigungsmittels – und vermeiden Schäden durch falsche Mittel oder Methoden.

Fleck oder Schmutz? Der Unterschied entscheidet

🧽 Schmutz ist nicht gleich Fleck

Schmutz ist meist oberflächlich – er bezeichnet unerwünschte Substanzen, die sich auf dem Stein ablagern. Treffend formuliert: „Materie zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Solche Beläge lassen sich in der Regel mechanisch oder mit Reinigern entfernen.

Flecken hingegen dringen in poröse Gesteine wie Sandstein, Travertin oder unversiegelten Marmor ein. Dort lagern sie sich im Inneren an oder reagieren chemisch mit dem Material – und erfordern spezielle Entfleckungsmittel.

Schmutze
(lagern auf dem Stein)
Flecken
(dringen in den Stein ein)
Staub, Erde, Laub, loser Feinschmutz
Zementschleier, Kalk, Ausblühungen
Moos, Algen, Farbspritzer, Ruß
Kaugummi, Vogelkot
Festhaftend wie Klebstoff, Harz, Wachs, Farbreste, Kaugummi etc.
 
Öl- und Fettflecken (z. B. aus Küche oder Kerzen)
Wachs, Rotwein, Laubflecken
Vergrauung durch Säure oder Reinigungsfehler
Rost durch Oxidation von Eisen im Gestein
Dunkle Flecken durch Wasser

Reinigung-Diagramm
Reinigungserfolg ist planbar: Die vier Wirkfaktoren

Nach dem Sinner'schen Kreis – einem bewährten Reinigungsmodell – braucht es vier aufeinander abgestimmte Elemente:

  • Chemie: Der passende Reiniger – abgestimmt auf die Verschmutzung
  • Temperatur: Ideal: 15–25 °C, nicht in der Sonne oder bei Frost
  • Mechanik: Tuch, Bürste oder Pad – angepasst an die Oberfläche
  • Zeit: Einwirkzeit entscheidet über Tiefenwirkung

 

Wird einer dieser Faktoren reduziert, müssen die anderen erhöht werden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

 

Kurz und klar: Die vier Erfolgsfaktoren für saubere Ergebnisse

🔬 Was ist bei der Chemie zu beachten?

Nur zur Verschmutzung und zum Stein passende Reiniger verwenden! Beispielsweise entfernt Säure keine Fettflecken, greift dafür aber Marmor und Kalksteine an. Unbedingt muss die Säurebeständigkeit geprüft werden! Für die Reinigung stehen zur Verfügung:

  • Säuren: Zementschleier, Ausblühungen, Kalkablagerungen, Rost …
  • Laugen: Wachse, Öle, Fette, Farben, Lacke, Ruß …
  • Lösungsmittel: Versiegelungen, Lacke, Öle, Fette, Klebstoffe, Harze …
  • Sonstige: Organische Verfärbungen, Farbstoffe …

🌡️ Warum ist die richtige Temperatur wichtig?

Die ideale Verarbeitungstemperatur bei einer Reinigung liegt zwischen +12 °C und +25 °C. Starke Kälte verzögert oder verhindert eine chemische Reaktion, große Hitze oder Wind hingegen lässt die Trägerlösung bzw. die jeweiligen Wirkstoffe schneller verdunsten und trocknen.

Bitte beachten Sie speziell im Außenbereich: keine Verarbeitung in der prallen Sonne und bei starkem Wind. Verarbeitung möglichst während einer schönen Wetterperiode.

🧽 Welche Mechanik ist sinnvoll?

Angelöste Schmutze brauchen oft noch einen „Schubs“, um sie von der Oberfläche zu trennen. Die hierbei verwendete Mechanik muss auf das jeweilige Material und die Oberfläche abgestimmt sein.

Polierte Marmorflächen lassen sich zwar mit einer Bürste oder Schrubber reinigen, ein harter Haushaltsschwamm würde jedoch die Politur zerkratzen. Ein Hartgestein ist hier unempfindlich. Je weicher das Material und je feiner die Struktur, desto weniger abrasiv und hart sollte die Mechanik sein.

Geeignet: Mikrofasertuch, Nylonfaserpad, Bürste, Schrubber, Peeling Cleaner usw.

⏳ Welche Bedeutung hat die Einwirkzeit?

Eine ausreichende Einwirkzeit ist sehr wichtig, damit die reinigungsaktiven Stoffe die jeweiligen Schmutze lösen und binden können.

Je kürzer die Einwirkzeit, desto mehr müssen die anderen Faktoren mitarbeiten, oder es kommt zu keinem Effekt. Bei tief eingedrungenen Fleckbildern ist generell eine längere Einwirkzeit nötig, damit das Reinigungsmittel erstens in die Tiefe gelangt und zweitens die nötige Zeit zur Lösung hat.

Wichtig: Flüssige Reiniger dürfen nicht antrocknen – bei Bedarf den Reiniger nochmals auftragen.

 

Häufige Fragen

Kann ich Hausmittel verwenden?
Nein – Essig, Zitronensäure oder Schmierseife können Naturstein irreparabel beschädigen. Auch Backpulver ist wegen seiner oft enthaltenen Säuren ungeeignet. Natronlauge (z. B. in Abflussreinigern) ist stark ätzend und kann die Steinoberfläche dauerhaft schädigen.
Wie oft kann ich reinigen?
Bei intensiver Nutzung ist eine regelmäßige Unterhaltsreinigung mit dem passenden Pflegreiniger sinnvoll.  
Was tun bei Unsicherheit?
Testen Sie an einer unauffälligen Stelle – oder nutzen Sie unser Flecken-ABC.
Kann ich Hochdruckreiniger verwenden?
Im Innenbereich: keinesfalls. Im Außenbereich nur mit Vorsicht und großem Abstand, da sonst Oberflächenschäden drohen.
Welche Mittel sind sicher für Naturstein?
Verwenden Sie ausschließlich speziell entwickelte Steinpflegemittel wie HMK® P324 oder P301. Diese greifen die Oberfläche nicht an.
Was tun bei Flecken?
Flecken niemals mit aggressiven Reinigern behandeln. Stattdessen gezielt mit zum Problem passenden Spezialreinigern arbeiten.
Wie schütze ich Naturstein dauerhaft?
Eine Imprägnierung mit Produkten wie z.B. HMK® S234 oder S244 bietet langfristigen Schutz vor Flecken und Verschmutzung.

Häufig nachgefragte Flecken und Verfärbungen

🧼 zum Flecken ABC

Fazit: Fleckenfrei mit System – und dem richtigen Wissen

Wer Naturstein pflegt, schützt nicht nur seine Optik, sondern erhält dauerhaft die Substanz. Der Unterschied zwischen oberflächlichem Schmutz und tief eingedrungenen Flecken ist dabei entscheidend – ebenso wie die Wahl des passenden Reinigers. Mit einer systematischen Herangehensweise, abgestimmt auf Material, Flecktyp und Oberflächenbeschaffenheit, lassen sich die meisten Probleme dauerhaft lösen.