Ausblühungen

Weiße Ausblühungen auf Steinflächen vermeiden und beseitigen

Weiße Ausblühungen auf Steinflächen sind ein häufiges Phänomen, bei dem durch aufsteigende Feuchtigkeit transportierte Salze an der Oberfläche von Natur- und Kunststeinflächen sichtbar werden. Diese Ausblühungen treten oft in der Nähe von Fugen auf und sind besonders häufig bei neu errichteten Ziegelfassaden zu beobachten, können jedoch auch auf anderen Flächen auftreten.

Was sind weiße Ausblühungen?

Weiße Ausblühungen sind pulverartige oder kristalline Ablagerungen, die sich auf der Oberfläche von Mauerwerk, Beton oder anderen Steinmaterialien ablagern. Diese Ablagerungen bestehen meist aus Salzen, die aus dem Inneren des Materials an die Oberfläche transportiert werden und dort kristallisieren.

Entstehung von weißen Ausblühungen

Weiße Ausblühungen entstehen durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

1. Vorhandensein von löslichen Salzen: In vielen Baustoffen wie Beton und Mauerwerk sind Salze in geringen Mengen vorhanden. Diese können aus den Baumaterialien selbst stammen oder durch externe Quellen wie Boden, Wasser oder Bauteile eingebracht werden.
2. Feuchtigkeit als Transportmittel: Wasser spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Ausblühungen. Es löst die Salze im Inneren des Materials und transportiert sie zur Oberfläche. Diese Feuchtigkeit kann durch Regen, Grundwasser oder sogar Kondensation in das Material gelangen.
3. Kapillarer Transport: Das Material muss kapillar sein, um den Transport des gelösten Salzes zur Oberfläche zu ermöglichen.

Spezielle Ausblühungen bei Kalk

Kalkige Ausblühungen entstehen, wenn folgende drei Voraussetzungen gleichzeitig bestehen:

1. Freier Anteil an Calciumhydroxid: Dieser bildet sich systembedingt bei der Aushärtung von Portlandzement.
2. Feuchtigkeitspotenzial: Feuchtigkeit muss vorhanden sein, um das Calciumhydroxid zu transportieren.
3. Kapillarer Werkstoff: Das Material muss kapillar sein, um den Transport des Calciumhydroxids zu ermöglichen.

Calciumhydroxid, wie die meisten Salze, hat hydrophile Eigenschaften (aus dem Griechischen: "wasserliebend", was wasserlöslich bedeutet). Durch Wasser oder Feuchtigkeit geht Calciumoxid aus dem Verlegemörtel in Lösung. Durch Trocknungsprozesse wird das entstandene Calciumhydroxid kapillar an die Oberfläche transportiert. Dort reagiert es mit dem Kohlendioxid aus der Luft unter Freisetzung von Wasser und bildet Calciumcarbonat (Kalkstein), das nicht mehr wasserlöslich ist. Diese Carbonatisierung dauert etwa vier Wochen.

Methoden zur Beseitigung von Ausblühungen

Säurefeste Untergründe

Auf säurefesten Untergründen können Ausblühungen mit HMK® R165 Zement- und Ausblühungsentferner beseitigt werden. Diese Methode ist effektiv und entfernt die Salze gründlich.

Säureempfindliche Oberflächen

Auf säureempfindlichen Oberflächen sollten die krustigen Ablagerungen zunächst mechanisch entfernt werden, zum Beispiel mit einem Steinhobel oder einer Klinge. Anschließend wird die Oberfläche mehrfach mit einer harten Bürste und HMK® R155 Grundreiniger überarbeitet, um verbleibende Salze zu entfernen.

Prävention und langfristige Lösungen

Vermeidung

Um das Auftreten von Ausblühungen zu verhindern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

• Dichte Materialien verwenden: Baumaterialien mit geringer Porosität minimieren das Eindringen von Wasser.
• Abdichtung: Wasserabweisende Beschichtungen oder Versiegelungen auf der Oberfläche verhindern das Eindringen von Wasser.
• Gute Drainage: Eine gute Entwässerung rund um das Bauwerk reduziert die Wasseraufnahme.

Dauerhafte Probleme und Lösungen

Wenn Ausblühungen immer wieder auftreten, deutet dies auf eine permanente Durchfeuchtung hin. In solchen Fällen ist eine Sanierung des Belags durch Isolieren oder Ersetzen erforderlich.

Spezielle Fälle: Pflasterklinker

Bei Pflasterklinkern ist Bodenkontakt und entsprechend aufsteigende Feuchtigkeit normal. Hier ist das im Winter eingesetzte Streusalz oft die Ursache für Ausblühungen. Die aufsteigenden, bereits an der Oberfläche getrockneten Salze werden durch den nächsten Regen wieder eingespült. Dies kann dazu führen, dass der weißliche Film bis in die Sommermonate sichtbar bleibt.

Fazit

Weiße Ausblühungen auf Stein entstehen durch das Zusammenspiel von Salz, Feuchtigkeit und Verdunstung. Das Verständnis dieses Prozesses hilft, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung und Beseitigung dieser Ablagerungen zu ergreifen. Durch den Einsatz der richtigen Materialien, Abdichtungen und Drainagesysteme kann das Auftreten von Ausblühungen erheblich reduziert werden. Mechanische und chemische Reinigungsmethoden helfen, bestehende Ausblühungen effektiv zu entfernen.