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Säure auf Marmor & Hartgesteinen

Flecken von Säure auf Naturstein entfernen oder kaschieren

Ob Wein, Zitronensaft oder Sanitärreiniger – viele säurehaltige Stoffe reagieren unmittelbar mit empfindlichen Natursteinen. Dabei entstehen helle, matte oder raue Stellen, die sich nicht einfach abwischen lassen. Ursache ist eine chemische Reaktion zwischen den Säuren und den Mineralien im Gestein, die den Stein teilweise auflöst oder entfärbt. Die Art des Schadens hängt dabei stark von der Gesteinsart ab.

Warum Säure Naturstein angreift

Naturstein ist kein gleichförmiges Material, sondern ein Verbund aus unterschiedlichen Mineralien. Besonders empfindlich sind Weichgesteine wie Marmor und Kalkstein, da sie überwiegend aus Kalziumkarbonat (CaCO₃) bestehen – einem Stoff, der mit Säure reagiert. Gelangt beispielsweise Essig oder Zitronensäure auf die Oberfläche, läuft eine klassische Neutralisationsreaktion ab: CaCO₃ + 2H⁺ → Ca²⁺ + CO₂ + H₂O

Das entstehende Kohlendioxid entweicht als Gas – sichtbar als leichtes Sprudeln oder Bläschenbildung – während das Material selbst chemisch angegriffen wird. Das Ergebnis: Verätzung, Glanzverlust und raue, helle Flecken.

Wirkung von Säuren auf unterschiedliche Natursteine

Gesteinsart Wirkung von Säure Behandlung / Empfehlung
Marmor, Kalkstein Verätzung, Glanzverlust, matte Flecken. Die Oberfläche wird chemisch aufgelöst und fühlbar rau. Wiederherstellung mit HMK® M529 Marmor Polierset (bis ca. 1 m²) oder HMK® P727 Marmor Polierpulver.
Schiefer Helle, unregelmäßige Flecken oder Aufhellungen durch Aufquellen und Oxidation der Oberflächenschichten. Sanft mit feiner Stahlwolle (0000) nachreiben oder farbvertiefend behandeln mit HMK® S242, S244 oder S748.
Schwarze Hartgesteine
(z. B. Basalt, Gabbro, Diorit)
Keine Auflösung, aber irreversible Vergrauungen durch Veränderung dunkler Minerale. Rotweinflecken selbst sind meist unsichtbar, nur die Säure wirkt schädigend. Farbton angleichen mit farbvertiefender Imprägnierung: S242, S244 oder S748.
Granit, Gneis, Quarzit Im Allgemeinen säurebeständig, können aber bei längerem Kontakt mit starken Reinigern (z. B. Salz- oder Phosphorsäure) verfärben oder oxidieren. Neutral reinigen mit HMK® R155 Grundreiniger – säurefrei. Anschließend schützen mit geeigneter Imprägnierung.

Fleckenentfernung und Wiederherstellung

Bei leichten Verätzungen – z. B. durch Wein, Sekt oder Fruchtsäuren – genügt häufig eine Politur mit HMK® M529. Bei großflächigen matten Stellen ist HMK® P727 das Mittel der Wahl. Tiefer beschädigte Bereiche müssen ggf. leicht angeschliffen und anschließend neu poliert werden.

Wichtig: Organische Rückstände wie Wein- oder Saftfarbstoffe lassen sich auf säureempfindlichen Steinen zusätzlich mit HMK® R160 Schimmel-EX bleichen. Danach sollte stets eine Politur und ein Schutzauftrag folgen.

Tipp: Nach jeder erfolgreichen Behandlung empfiehlt sich eine anschließende Imprägnierung – wahlweise farblos (z. B. mit HMK® S232 Fleckschutz oder HMK® S234 Fleckschutz – Top Effekt) oder farbvertiefend (z. B. mit HMK® S242 Farbkonservierung oder HMK® S244 Farbvertiefer). Die Imprägnierung schützt die Porenstruktur des Steins und erleichtert künftige Reinigungsarbeiten deutlich.

Hartnäckige Fälle: Mechanische Nachbearbeitung

Ist die Oberfläche durch längeren Säurekontakt rau und glanzlos, kann eine mechanische Nachbearbeitung nötig sein. Dies umfasst das feine Schleifen oder Polieren mit Maschinen und anschließende Behandlung mit einer Polierpaste. Bei Küchenplatten oder Tischflächen genügt in der Regel ein lokales Nachpolieren – großflächige Böden sollten professionell bearbeitet werden.

Glanzerhaltung und Pflege

Nach erfolgreicher Reparatur oder Politur sollte der Stein regelmäßig gepflegt werden. Für Böden und stark beanspruchte Flächen eignet sich HMK® P319 Marmor- und Granit-Polish, für kleinere Flächen HMK® P321 Granit- und Marmorpolitur. So bleibt der Glanz länger erhalten und die Oberfläche vor erneuten Angriffen geschützt.

Zusammenfassung

Säureangriffe zählen zu den häufigsten Schadensbildern bei Naturstein. Marmor und Kalkstein werden chemisch verätzt, Schiefer hellt auf, schwarze Hartgesteine vergrauen irreversibel. Während Säuren unmittelbar wirken, können auch Laugen langfristig die Struktur schwächen. Mit geeigneten Reinigern, Poliermitteln und Imprägnierungen lassen sich viele Schäden beheben oder zumindest optisch kaschieren – fachgerecht, dauerhaft und ohne aggressives Nachpolieren.