Fugen - Aufgaben, Eigenschaften und Funktion
Fugen bezeichnen allgemein einen beabsichtigten oder toleranzbedingten Raum zwischen Bauteilen oder Materialien. Die Fugen in einem Boden- oder Wandbelag werden im Vergleich zur Gesamtfläche oftmals nur untergeordnet wahrgenommen. Gleichwohl prägen Ausführung der Fuge, die Fugenfarbe und Breite das Erscheinungsbild eines Fliesenbelages maßgeblich. Neben der optischen Funktion dienen Fugen in Bauwerken in der Regel auch dazu, Spannungen auszugleichen und Rissen vorzubeugen.
Es gibt eine ganze Reihe von Fugenarten wie bspw. Schattenfugen, Scheinfugen, Setzfugen, Gleitfugen, Pressfugen usw. Uns interessiert vor allem die geschlossene Fuge, die sogenannte Arbeitsfuge welche keine Bewegungen aufnimmt oder ausgleicht. Diese "normale", bei Fliesenbelägen am weitaus häufigsten vorkommende Fugenart wird mit mineralischen, hydraulisch abbindenden Fugmörtel gefüllt. Solche starren Fugenmörtel können Stauchungen oder Dehnungen nur bis zu 25% der Fugenbreite schadlos aufnehmen.
Bei der Abschlussfuge des Fliesenbelages an der Wand handelt es sich immer um eine Dehnungsfuge. Diese Randfugen im Übergang vom Boden zur Wand gelten stets als Wartungsfugen: Sie müssen regelmäßig einer Sicht- sowie Dichtigkeitsprüfung unterzogen und gegebenenfalls erneuert werden. Meistens werden sie mit elastischen Dichtstoffen wie Silikon gefüllt. Dehnungsfugen zwischen zwei Räumen werden i.d.R. unter dem Türblatt angelegt.
- In erster Linie sorgt eine geschlossene Fuge für Sauberkeit und Hygiene, denn bei einer fugenlosen Verlegung (auf Press) würde sich wegen der ansammelnden Schmutze in den Fliesenzwischenräumen schnell ein hygienisches Problem ergeben.
- Die Fuge verbindet im wahrsten Sinne des Wortes. Durch den Kraftschluss über den Fugmörtel verteilen sich dynamisch die einwirkende Kräfte auf mehrere Fliesen und sorgen für eine bessere Lastabtragung.
- Last but not least gleicht die Fliesenfuge auch geringfügige herstellungsbedingte Abmessungsdifferenzen zwischen den Fliesen aus.
Fliesenfugen reinigen - Schmutz, Bakterien und Pilze vermeiden
In modernen Haushalten sind Fugen allgegenwärtig. Besonders wichtig ist die Fugenreinigung in häufig genutzten Bereichen! Neben der Küche zählt das Bad vermutlich zu den meist genutzten Räumen jeder Wohnung. Kein Wunder also, dass verschmutzte Fugen nicht nur häufig vorkommen, sondern auch ein immer wiederkehrendes Problem darstellen. Die schmutzigen Ablagerungen sind dabei nicht nur unschön anzusehen, sondern bilden zusätzlich den idealen Nährboden für Bakterien und Pilze. Vor allem letztere können schwerwiegende Folgen haben, nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Fugen selbst. Diese müssen vollständig erneuert werden, wenn der Befall überhand nimmt.
Doch schmutzige, alte Fugen sind nicht allein ein optisches Problem. Nur unbeschädigte Fliesenzwischenräume dichten zuverlässig ab und gewährleisten, dass die Fliesen fest an der Wand sitzen. Schon kleinste Fugenrisse können Wasser eindringen lassen und zu teuren Schäden führen. Daher ist es wichtig, Fliesenfugen regelmäßig zu reinigen, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.
Nur geeignete Reinigungsmittel für Fugen verwenden!
Falsche bzw. ungeeignete Reinigungsmittel und Methoden können Optik und Funktion der Fuge nachhaltig schädigen. So können stark saure Reiniger die mineralische Fuge angreifen zersetzen und bröselig machen. Sie wird dadurch noch rauer und anfälliger für Wasser und Schmutz. Einen ähnlichen Effekt haben Scheuermilch und sogenannte Schmutzradierer, die darüber hinaus noch recht mühsam in der Anwendung sind.
Wir empfehlen prinzipiell die Verwendung der FUGINATOR® Fugenbürste in Kombination mit einem der folgenden Reiniger:
- HMK® R155 Grundreiger - säurefrei-
- HMK® R156 Marmorbad Reiniger
- HMK® R158 Bad- und Duschkabinenreiniger
- HMK® R160 Schimmel EX
- HMK® R181 Fugenreiniger
- HMK® R189 Kalk EX
Mit dem richtigen Reinigungsmittel bei entsprechender Einwirkzeit und dem FUGINATOR® lassen sich auch hartnäckige Schmutzverkrustungen im Innen- und Außenbereich entfernen.
Eine regelmäßige Fugenreinigung verlängert die Lebensdauer des Steinbelages
Prophylaxe durch Imprägnierung sorgt für längere Sauberkeit + Hygiene
Mit einer vorbeugenden Schutzbehandlung lässt sich der Reinigungsaufwand für Fugen erheblich senken! Eine Imprägnierung der Oberfläche senkt die Wasser- und Schmutzaufnahme und verbessert so die Reinigungsfähigkeit der Fuge und auch der Gesamtfläche.
Die Schmutz- und Schimmelbildung in Räumen mit hoher Feuchtigkeit wie Bad oder der Küche wird erheblich gesenkt.
Möglich ist z.B. die alleinige Behandlung der Fuge mit der farblosen, wässrig gelösten und geruchsfreien Imprägnierung HMK® S232 Fleckschutz. Es kann aber auch die gesamte Fläche behandelt werden. Im Weiteren ist je nach Bedarf aber auch jede andere Imprägnierung verwendbar.
Tipp: Gerade im Dusch- und Nassbereich ist es zudem sehr hilfreich, die Fliesen mit einem Abzieher oder Wasserschieber von verbliebenem Wasser zu befreien. Nach dem Duschen oder Baden sollten Sie umgehend ein Fenster öffnen und gründlich lüften.
Regelmäßige Sicht- und Funktionskontrollen verlängern die Haltbarkeit der Fuge
Die Instandsetzung von Fugen ist immer dann erforderlich wenn die Aufagbenstellung und Funktion nicht mehr erfüllt wird.
- Flankenabrisse an den Plattenrändern
- Risse innerhalb der Fuge
- Dichtfunktion nicht mehr gegeben
- Mürbe und bröselig vom Alter
- Schimmel durchsetzte Silikonfuge
- Ausbrüche und Fehlstellen
Mineralische Fugen ausbessern
Entfernen Sie zunächst die losen Teile der alten Fugenmasse. Falls es sich bei den auszubessernden Fugen nicht um einzelne Stellen handelt, sollten Sie eine Neuverfugung in Betracht ziehen. Kratzen oder schneiden Sie mit geeignetem Werkzeug die alte Fugenmasse aus der Verfugung heraus. Säubern Sie Fliesen und Fugen gründlich mit Wasser, Bürste und etwas HMK® R155 Grundreiniger. Verwenden Sie eine farblich und technisch passende Fugenmasse und verfugen Sie gemäß der Herstellerangaben.
Dauerelastische Silikonfugen erneuern
Schneiden Sie mit einem Teppichmesser das alte Silikon heraus, reinigen Sie den Fugenspalt. Es ist sehr wichtig, Schmutz, Fett, Öl oder andere Rückstände vollständig zu entfernen. Vor dem Setzen der neue Fuge, sollten die Ränder mit Maler-Krepp oder ähnlichem exakt abgeklebt werden. Das ist zwar etwas mühsam, aber spart eine Menge Arbeit und verhindert das Verschmieren des Untergrundes durch überschüssiges Fugenmaterial. Füllen Sie die Fugen anschließend mit für den Stein geeignetes Silikonmaterial.