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Unterschied zwischen Marmor und Kalkstein

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Marmor und Kalkstein?

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Marmor und Kalkstein – Unterschiede, Gemeinsamkeiten und bekannte Sorten

Marmor ist immer ein Kalkstein, aber nicht jeder Kalkstein ist ein Marmor. Diese Aussage sorgt oft für Missverständnisse. Beide Gesteinsarten bestehen überwiegend aus Calciumcarbonat (CaCO₃), unterscheiden sich jedoch in Entstehung, Struktur und Eigenschaften.

Geologische Entstehung

Kalkstein ist ein typisches Sedimentgestein. Er entsteht über Millionen Jahre durch Ablagerung und Verfestigung von Muscheln, Korallen, Algenresten und Kalkschlämmen. Viele Kalksteine enthalten sichtbare Fossilien, die ihren Charakter bestimmen.

Marmor dagegen ist ein metamorphes Umwandlungsgestein. Unter großem Druck und hoher Temperatur wird die unregelmäßige Kalksteinstruktur in eine gleichmäßige Kristallstruktur umgewandelt – daher auch der Name Metamorphose (griechisch: Umwandlung). Das Ergebnis ist dichter, härter und polierfähiger als gewöhnlicher Kalkstein.

Eigentliche Unterschiede zwischen Marmor und Kalkstein

  • Härte & Dichte: Marmor ist dichter und abriebfester, Kalkstein dagegen weicher und weniger beständig.
  • Fossilien: Marmor enthält keine Fossilien mehr, Kalksteine dagegen oft Muschel- oder Korallenreste.
  • Struktur & Optik: Marmor besitzt eine kristalline, oft geäderte Struktur und gilt als besonders edel. Kalksteine sind schichtiger und wirken meist erdiger.
  • Witterungsbeständigkeit: Marmor ist im Außenbereich etwas beständiger als Kalkstein, wenngleich beide empfindlich auf Säuren reagieren.

Bekannte Marmorsorten (echte metamorphe Kalksteine)

  • Bianco Carrara (Italien): weiß-grau, feine Aderung, seit der Antike für Bauwerke und Skulpturen genutzt.
  • Calacatta (Italien): heller Grund mit markanten grauen oder goldenen Adern, besonders exklusiv im Innenausbau.
  • Statuario (Italien): sehr reiner, weißer Marmor, der berühmteste Stein für Skulpturen wie Michelangelos „David“.

Bekannte Kalksteine (sedimentäre Gesteine, oft als „Marmor“ vermarktet)

  • Nero Marquina (Spanien): schwarzer Kalkstein mit weißen Adern, im Handel häufig als „Marmor“ bezeichnet.
  • Rosso Verona (Italien): rötlicher Kalkstein mit fossilen Einschlüssen, polierfähig und dekorativ.
  • Jura Gelb (Deutschland): dichter Kalkstein mit zahlreichen fossilen Muscheln, weit verbreitet im Bauwesen.

Verwandte Gesteine mit Handelsbezeichnung „Marmor“

  • Verde Alpi / Verde Aver (Italien): graugrüner Serpentinit, dekorativ und polierfähig, jedoch geologisch kein Marmor.
  • Portoro (Italien): tiefschwarzer, teilweise serpentinisierter Kalkstein mit goldgelber Aderung, im Handel als „Marmor“ geführt.
  • Antik-Grün (Griechenland): dunkelgrüner Serpentinit mit heller Maserung, ebenfalls als „Marmor“ vermarktet.

Sonderformen von Kalkstein

Neben den dichten Kalksteinen gibt es poröse Varianten wie den Travertin, einen Süßwasserkalk, der in Quellen oder Fließgewässern entsteht. Typisch sind seine Lagerschichten und Hohlräume, die vor der Verarbeitung meist mit Harz gespachtelt werden. Trotz seiner Porosität lässt sich Travertin gut polieren und ist ein beliebtes Baumaterial.

Verwendung in Baukunst und Geschichte

Marmor wurde schon in der Antike für Tempel, Paläste und Skulpturen eingesetzt – etwa im Parthenon von Athen oder in den Meisterwerken der Renaissance. Kalkstein war traditionell ein Baustoff für monumentale Werke wie die Pyramiden von Gizeh oder den Kölner Dom. Serpentinite wie Verde Alpi fanden vor allem als Dekorstein im Innenausbau Verwendung, da ihre Farbwirkung sehr dekorativ ist.

Reinigung, Pflege und Schutz

Unabhängig von der geologischen Einordnung gilt: Marmor und Kalkstein sind säureempfindlich. Selbst schwache Säuren wie Essig oder Zitronensaft können polierte Oberflächen angreifen, matt machen und den Glanz dauerhaft zerstören. Auch Serpentinit zeigt ähnliche Empfindlichkeiten.

Pflegehinweise:

  • Nur pH-neutrale oder speziell für Naturstein geeignete Reiniger verwenden.
  • Imprägnierungen reduzieren das Eindringen von Öl- und Wasserflecken und erleichtern die Reinigung.
  • Für Böden und Arbeitsplatten ist die regelmäßige Pflege mit milden Steinseifen empfehlenswert.
  • Verschüttete Flüssigkeiten sofort aufnehmen, insbesondere auf polierten Oberflächen.