Nero Assoluto - Küchenarbeitsplatte - Profitipps zur Pflege

Schwarze magmatische Natursteine – edel, robust und pflegebedürftig

Schwarze Hartgesteine wie Nero Assoluto, Nero Impala oder Shanxi Black gehören zu den beliebtesten Natursteinen für Küchenarbeitsplatten und Tische. Sie lassen sich hervorragend mit Holz, Edelstahl oder Glas kombinieren und strahlen zeitlose Eleganz und schlichte Exklusivität aus. Doch damit die edle Optik über viele Jahre erhalten bleibt, ist ein grundlegendes Verständnis dieser Steine und ihrer Eigenschaften notwendig.

Die schwarze Oberfläche wirkt wie ein stilvoller Anzug: elegant, stark – aber auch anfällig für Flecken, Fingerabdrücke und Gebrauchsspuren. Eine gut gepflegte Platte aus Nero Assoluto wirkt auf Gäste ebenso eindrucksvoll wie ein frisch gebügeltes Hemd.

Was ist „Nero Assoluto“ wirklich?

Der Handelsname Nero Assoluto („absolut schwarz“) steht nicht für ein einzelnes Gestein, sondern für eine ganze Gruppe tiefschwarzer, dichtkörniger Hartgesteine – darunter Gabbro, Diabas, Basalt, Diorit und Anorthosit. Allen gemeinsam ist die schwarze Farbe, doch ihre geologische Zusammensetzung unterscheidet sich teils erheblich.

Schon die alten Römer verwendeten schwarze Gesteine für Prunkbauten, Sarkophage und Bodenbeläge. Heute verbinden sie das Alte mit dem Neuen – Hightech-Küche trifft Erdgeschichte.

Die bekanntesten Sorten im Überblick

• Nero Assoluto Zimbabwe – ein feinkörniger Gabbro/Norit aus Afrika, entstanden durch langsames Abkühlen magmatischer Schmelzen in mehreren Kilometern Tiefe. Varianten wie „Nero Assoluto Z“ oder „Belfaster Stein“ kennzeichnen unterschiedliche Abbaugebiete.
• Nero Assoluto India – ein Basalt/Dolerit aus Indien, entstanden durch rasche Abkühlung an oder nahe der Erdoberfläche. Abgebaut in mehreren Regionen, u. a. in Andhra Pradesh (bekannt durch „Black Galaxy“).

Im täglichen Gebrauch macht sich der Unterschied in der Kornstruktur nicht nur optisch, sondern auch in der Reinigungsfreudigkeit bemerkbar: Gabbro zeigt eine leicht wolkige Maserung, Basalt hingegen eine ruhige, fast samtige Oberfläche.

Eigenschaften und Verhalten im Küchenalltag

Die geologische Herkunft bestimmt die technischen und chemischen Eigenschaften. Trotz ihrer Robustheit haben schwarze Hartgesteine einige empfindliche Seiten, die bei Pflege und Nutzung zu beachten sind.

Säure- und Laugenempfindlichkeit

Schwarze Hartgesteine gelten fälschlich als „säurefest“. Tatsächlich enthalten sie kalziumreiche Plagioklase, die empfindlich auf saure oder stark alkalische Substanzen reagieren. Kontakt mit Essig, Zitronensaft, Wein, Fruchtsäuren, Phosphorsäure oder Laugen (z. B. Backofenreiniger, Rohrreiniger) führt zu irreversibler Aufhellung oder Vergrauung der Oberfläche.

Die Beständigkeit hängt von Art, Konzentration und Einwirkzeit der Substanz ab. Ein versehentlicher Spritzer Zitronensaft genügt bereits für bleibende Schäden. Gerade in Familienküchen oder beim Kochen mit Kindern sind solche Unfälle schnell passiert. Wer bewusst damit umgeht, hat viele Jahre Freude an seinem Stein.

Hitzebeständigkeit

Gabbroide und basaltische Hartgesteine haben eine hohe Dichte und speichern Wärme gut. Dennoch können punktuelle Hitzeschocks (heiße Pfanne, 400 °C) zu Spannungsrissen oder kreisförmigen Harzverfärbungen (bei resinierten Platten) führen.

Vermeiden Sie direkte Hitzeeinwirkung – verwenden Sie stets hitzebeständige Untersetzer.

Kratzfestigkeit & Schneideverhalten

Auf Nero Assoluto kann direkt geschnitten werden – er ist weitgehend schnitt- und kratzfest. Dennoch empfiehlt sich ein Schneidebrett, da:

• Metallabrieb (von Messern) schwer entfernbar ist
• Klingen stumpf werden
• Keramikmesser und Quarzpartikel Schaden anrichten können

Für ambitionierte Hobbyköche lohnt sich die Anschaffung hochwertiger Schneidbretter aus Holz oder Kunststoff.

Fettflecken & Fingerabdrücke

Schwarze Arbeitsplatten – vor allem satiniert – zeigen fettige Rückstände besonders deutlich. Polierte Flächen nehmen kaum Öl auf, erscheinen aber schnell „speckig“. Satinierte Oberflächen saugen Fette in Poren und Vertiefungen.

Auch Gästehände hinterlassen oft Spuren. Gerade in offener Wohnküche oder bei geselligen Abenden kann es hilfreich sein, nach dem Kochen kurz mit einem trockenen Tuch über die Fläche zu gehen – ein kleiner Handgriff mit großem Effekt.

Ideal: HMK® P301 RSP Sprayreiniger und ein trockenes Microfasertuch zum Auspolieren.

Kalkflecken durch Leitungswasser

Schwarze Steine zeigen kalkige Ablagerungen besonders deutlich – z. B. rund um Armaturen oder Spülbecken. Abhilfe schafft:

• Nach Gebrauch trocken wischen
• Krusten mechanisch mit Ceranfeldhobel entfernen
• HMK® R155 bei stärkeren Ablagerungen (säurefrei!)

Ölflecken rund um Herd und Spüle

Spritzendes Öl, Teig oder Butter verursachen dauerhafte Verfärbungen, wenn sie nicht sofort entfernt werden. Empfehlenswert:

• Schutz durch ölabweisende Imprägnierung
• HMK® R152 Öl- und Wachsfleckentferner bei eingezogenen Flecken

Oberflächenvarianten

Gängige Varianten bei Nero Assoluto:

• Poliert – glänzend, glatt, leicht zu reinigen
• Satiniert (Leather Touch) – matt, edle Haptik, pflegeintensiver

Satinierte Flächen erfordern häufigeres Reinigen mit Bürste, da sich Fette und Schmutz in Vertiefungen absetzen können. Bakterienwachstum wird durch regelmäßige Pflege vermieden.

Harzbehandlung („resiniert“)

Viele Platten sind werkseitig mit technischem Harz behandelt, um Poren und Mikrorisse zu schließen. Diese Flächen sind extrem wasserabweisend, aber:

• nicht hitzebeständig
• empfindlich gegen Lösungsmittel wie Aceton oder Alkoholreiniger

Das Resinieren sorgt für optisch perfekte Oberflächen und minimiert die Anhaftung von Schmutz. Dennoch handelt es sich um eine technische Behandlung, die dem Naturstein ein verändertes Verhalten verleiht – ähnlich wie eine Versiegelung bei Parkettböden.

Reinigung im Alltag

Wischen Sie Verschmutzungen zeitnah mit einem feuchten Tuch auf. Vermeiden Sie Säuren, Laugen, Alkohol, Lösungsmittel. Ideal sind milde, pH-neutrale Reiniger wie HMK® P301 RSP – ein Sprühreiniger mit Pflegeeffekt.

Wer regelmäßig kocht, weiß: Die meisten Flecken entstehen nicht durch Unachtsamkeit, sondern durch Routine. Ein feuchtes Tuch nach jeder Zubereitung und der richtige Reiniger helfen, die Schönheit der Platte mit minimalem Aufwand zu erhalten.

Schutz durch Imprägnierung

Auch bei geringer Wasseraufnahme (0,12–0,16 %) schützt eine Imprägnierung vor Ölen, Fetten und Flecken. Werkseitige Behandlungen halten ca. 2 Jahre. Bei hoher Beanspruchung oder nachlassendem Abperlverhalten sollte die Behandlung jährlich aufgefrischt werden. Die verwendeten Produkte sind lebensmittelunbedenklich.

Eine frische Imprägnierung lässt Wasser auf der Oberfläche abperlen – wie ein Lotusblatt. Dieser sogenannte „Lotuseffekt“ verhindert das Eindringen von Flecken und erleichtert die Reinigung erheblich.

Pflege – für dauerhafte Schönheit

Die beste Pflege kombiniert:

• Vermeidung säurehaltiger Substanzen
• Schutz durch Untersetzer und Schneidebretter
• Regelmäßige Reinigung mit HMK® P301
• Periodischer Fleckschutz mit Farbtiefeffekt (z. B. HMK® S244)

Gerade im Winter oder bei trockener Heizungsluft profitieren dunkle Oberflächen von zusätzlicher Pflege. Eine gelegentliche Anwendung von Pflegeprodukten wie HMK® P301 frischt das Erscheinungsbild sichtbar auf – ähnlich wie ein feines Möbelöl bei Massivholz.

So bleibt Ihre schwarze Natursteinplatte nicht nur geschützt, sondern wirkt dauerhaft satter, tiefer und hochwertiger.