Terrazzo aufarbeiten
Terrazzo aufarbeiten, reinigen und pflegen
Terrazzo ist ein traditionsreicher, mineralischer Verbundwerkstoff, der durch Schleifen und Polieren seine charakteristische, glänzende Oberfläche erhält. Mit der Zeit können sich jedoch Laufspuren, matte Bereiche oder Verschmutzungen bilden. Eine fachgerechte Aufarbeitung stellt die ursprüngliche Optik und Funktion des Belags vollständig wieder her – ohne Neuverlegung.
Wann eine Aufarbeitung notwendig ist
Terrazzo ist äußerst langlebig, doch jahrzehntelange Nutzung, falsche Reinigungsmittel oder Feuchtigkeitseinflüsse führen zu sichtbaren Veränderungen:
- stumpfe oder ungleichmäßig glänzende Flächen,
- eingelaufene Laufzonen oder Mattstellen,
- kleine Abplatzungen, Kratzer oder Porenvertiefungen,
- Pflegemittel- und Wachsrückstände oder Flecken.
All dies lässt sich durch eine abgestufte Kombination aus mechanischer Bearbeitung, chemischer Reinigung und Oberflächenbehandlung beheben.
Der Weg zur neuen Oberfläche – Schritt für Schritt
1. Grundreinigung und Altschichtentfernung
Vor jeder Aufarbeitung muss die Oberfläche frei von Schmutz, alten Pflegefilmen und Versiegelungen sein. Bewährt haben sich:
- HMK® R154 Lösefix – wasserlöslich zum Entfernen von Wachs-, Polymer- und Acrylschichten,
- HMK® R155 Grundreiniger – säurefrei zur porentiefen Grundreinigung vor der mechanischen Bearbeitung.
2. Mechanische Aufarbeitung
Nach der Reinigung folgt der entscheidende Teil: das Schleifen. Dabei wird eine dünne Schicht der Oberfläche abgetragen, um Kratzer, Laufspuren und Mattstellen zu entfernen. Das geschieht in mehreren Stufen – vom Grobschliff bis zur Politur:
- Grobschliff: Entfernung von Kratzern, Beschädigungen und unebenen Zonen.
- Feinschliff: Glätten der Oberfläche, Schließen von Poren und Vereinheitlichung des Glanzgrades.
- Politur: Herstellung der Endoberfläche mit dem gewünschten Glanzgrad – von seidenmatt bis hochglänzend. Unterstützend kann HMK® P727 Polierpulver eingesetzt werden.
Durch diese mehrstufige Bearbeitung erscheint der Boden wieder homogen und farbtief. Auch ältere Terrazzoflächen gewinnen so ihre ursprüngliche Brillanz zurück.
3. Riss- und Schadstellenreparatur
Kleinere Risse, Fugenbrüche oder Ausbrüche werden vor dem Endschliff mit Hartwachs, Epoxid- oder Polyesterharzen in passender Farbe verfüllt. Dadurch bleibt die Oberfläche geschlossen und leicht zu reinigen.
4. Schutz, Neueinpflege und Endbehandlung
Nach der mechanischen Aufarbeitung oder Politur sollte die Oberfläche gegen Schmutz und Feuchtigkeit geschützt und gleichzeitig optisch veredelt werden. Je nach gewünschtem Effekt stehen verschiedene Systeme zur Verfügung:
- Farbvertiefung und Hydrophobierung: HMK® S242 Farbkonservierung sorgt für einen seidenmatten „Nasseffekt“ und Schutz vor wässrigen Verschmutzungen.
- Klassische Neueinpflege: Auf frisch geschliffenem oder poliertem Terrazzo wird die Oberfläche traditionell mit Wachs behandelt. HMK® P307 Steinpflege wird dünn aufgetragen, verteilt und nach dem Antrocknen auspoliert. Für stärker beanspruchte Flächen kann alternativ oder ergänzend HMK® P717 Polierwachs eingesetzt werden. Beide Produkte bilden eine dünne, farbvertiefende Schutzschicht, die den Glanzgrad reguliert und die Oberfläche pflegt.
- Unsichtbarer Schutz: HMK® S234 Fleckschutz Top-Effekt bietet eine atmungsaktive, nahezu unsichtbare Imprägnierung ohne Glanzbildung.
5. Laufende Pflege und Werterhalt
Nach der Neueinpflege genügt eine regelmäßige Wischpflege mit HMK® P324 Edel-Steinseife. Diese erhält Glanz, Farbwirkung und natürliche Haptik. Bei Bedarf kann punktuell mit P307 oder P717 nachpoliert werden, um den Schutzfilm zu regenerieren.
Fazit: Aufarbeiten statt neu verlegen
Die Aufarbeitung von Terrazzo ist eine nachhaltige Alternative zur Neuverlegung: Sie spart Material, erhält die ursprüngliche Substanz und bringt historische Böden wieder zum Strahlen. Durch die Kombination aus Schleifen, Reinigen, klassischer Wachspflege und moderner Schutzimprägnierung bleibt Terrazzo über Jahrzehnte funktional und ästhetisch überzeugend.