Oxidierende Öle
Oxidierende und ranzige Öle - eine Übersicht
Am geläufigsten ist Leinöl - ein trocknendes Öl, was bedeutet, dass es eine chemische Reaktion mit Sauerstoff aus der Luft eingeht, um einen harten, festen Film zu bilden. Dieser Prozess wird als Oxidation bezeichnet und umfasst mehrere Stufen:
- Sauerstoffaufnahme: Leinöl enthält ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Alpha-Linolensäure, die leicht mit Sauerstoff in der Luft reagieren. Das Öl nimmt Sauerstoffmoleküle auf, was den Oxidationsprozess einleitet.
- Bildung von Peroxiden: Sauerstoffmoleküle reagieren mit den ungesättigten Fettsäuren im Öl und bilden Peroxide. Diese Peroxide sind instabil und zerfallen weiter, was zu einer Kettenreaktion führt.
- Kettenreaktion: Die instabilen Peroxide zerfallen in Radikale, die wiederum mit weiteren ungesättigten Fettsäuren reagieren und mehr Peroxide bilden. Diese Kettenreaktion setzt sich fort und beschleunigt die Trocknung des Öls.
- Vernetzung: Während der Oxidation vernetzen sich die Fettsäuremoleküle miteinander, wodurch ein dreidimensionales Polymernetzwerk entsteht. Dieses Netzwerk bildet den harten, festen Film, der typisch für getrocknetes Leinöl ist.
- Aushärtung: Der gesamte Prozess der Oxidation und Vernetzung führt zur vollständigen Aushärtung des Leinöls. Dies kann je nach Umgebungsbedingungen und Dicke des aufgetragenen Öls mehrere Tage bis Wochen dauern.
Es ist wichtig zu beachten, dass während dieses Prozesses Wärme freigesetzt wird und die Gefahr einer Selbstentzündung besteht, insbesondere wenn ölgetränkte Lappen oder andere Materialien in einem Haufen gelagert werden.
Im Haushalt gibt es eine Vielzahl von Ölen, die durch Oxidation aushärten und ranzig werden können. Auch Firnisse sind wichtige Materialien, die oft auf oxidierenden Ölen basieren.
Oxidierende Öle
Oxidierende Öle, auch als trocknende Öle bekannt, härten durch eine chemische Reaktion mit Sauerstoff aus der Luft aus. Diese Öle sind besonders nützlich für Anwendungen, bei denen eine harte, schützende Oberfläche gewünscht ist. Hier sind einige der gebräuchlichsten oxidierenden Öle:
- Leinöl: Häufig verwendet für Holzbehandlung, Imprägnierung und als Basis für hausgemachte Möbelpolituren.
- Tungöl: Bekannt für seine wasserfesten und schützenden Eigenschaften, oft verwendet für Holzoberflächen.
- Walnussöl Wird manchmal zur Holzbehandlung und in Künstlerfarben verwendet.
- Mohnöl: Gelegentlich in Künstlerfarben und zur Behandlung von Holzoberflächen genutzt.
- Hanföl: Kann für Holzpflegeprodukte und Farben verwendet werden.
- Safloröl: Manchmal in Künstlerfarben und Holzbehandlungen verwendet.
Öle, die ranzig werden
Viele pflanzliche Öle, die nicht als trocknende Öle gelten, können ranzig werden, wenn sie zu lange gelagert oder unsachgemäß aufbewahrt werden. Hier sind einige gängige Öle, die dazu neigen, ranzig zu werden:
- Olivenöl: Obwohl es relativ stabil ist, kann es bei langer oder falscher Lagerung ranzig werden.
- Sonnenblumenöl: Dieses Öl hat einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, die anfällig für Oxidation sind.
- Rapsöl (Canolaöl): Hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und kann bei längerer Lagerung ranzig werden.
- Maisöl: Ähnlich wie Sonnenblumen- und Rapsöl kann es ranzig werden, wenn es zu lange aufbewahrt wird.
- Sojaöl: Auch dieses Öl kann bei unsachgemäßer Lagerung oder zu langer Lagerung ranzig werden.
- Sesamöl: Kann ranzig werden, obwohl es etwas stabiler ist als einige der anderen Öle.
- Erdnussöl: Kann bei längerer Lagerung ranzig werden, besonders wenn es Licht oder Luft ausgesetzt ist.
- Kokosöl: Obwohl es relativ stabil ist, kann auch Kokosöl bei unsachgemäßer Lagerung ranzig werden.
- Pflanzenöl-Mischungen: Viele handelsübliche Pflanzenöle sind Mischungen verschiedener Öle und können ebenfalls ranzig werden.
Pflanzenöl-Mischungen und ihre Oxidation
Pflanzenöl-Mischungen, die ungesättigte Fettsäuren enthalten, neigen zur Oxidation und können dabei ranzig werden. Diese Mischungen können teilweise auch trocknende Öle enthalten und somit oxidieren. Hier sind einige Beispiele:
- Küchenpflanzenöle: Viele handelsübliche Pflanzenöle sind Mischungen aus verschiedenen Ölen wie Sonnenblumen-, Raps-, Soja- und Maisöl. Diese Mischungen enthalten oft einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, die zur Oxidation neigen.
- Salatöl-Mischungen: Solche Öle werden häufig aus einer Mischung von Soja-, Sonnenblumen- und Maisöl hergestellt und neigen ebenfalls zur Oxidation.
- Bratöl-Mischungen: Diese enthalten oft eine Kombination aus Raps-, Sonnenblumen- und Palmöl. Obwohl Palmöl selbst relativ stabil ist, können die ungesättigten Komponenten oxidieren.
- Öl für die Holzbehandlung: Manchmal werden Leinöl mit anderen Pflanzenölen gemischt, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern. Diese Mischungen neigen ebenfalls zur Oxidation und härten aus.
- Kosmetiköl-Mischungen: Mischungen aus Jojobaöl, Mandelöl und anderen Pflanzenölen, die in Kosmetikprodukten verwendet werden, können oxidieren und ranzig werden, wenn sie nicht richtig gelagert werden.