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Was sind eigentlich Hartgesteine und Weichgesteine?

Unterschied zwischen Marmor und Granit

Steinplatten

In der Praxis unterscheidet man bei Natursteinen zwischen Weich- und Hartgestein

Natursteine sind keine gleichförmige Masse, sondern Gemenge verschiedener Minerale mit ganz unterschiedlichen Härten und Eigenschaften. Grundlage für die Einteilung ist die Mohs’sche Härteskala, die Mineralien von 1 (Talk = sehr weich) bis 10 (Diamant = extrem hart) einordnet. Als Weichgesteine gelten Steine, deren Minerale überwiegend eine Härte kleiner als 5 besitzen – sie lassen sich oft sogar mit einem Messer anritzen. Hartgesteine bestehen überwiegend aus Mineralen mit Härte größer als 5. Diese Unterscheidung bestimmt maßgeblich Kratzfestigkeit, Säurebeständigkeit und den Pflegeaufwand.

Darüber hinaus ist jeder Naturstein einmalig in Farbe, Struktur und Zeichnung. Farbunterschiede, Trübungen, Poren, Adern, Einsprengungen oder sogenannte Taroli (Salzlöcher) sind natürliche Merkmale und kein Mangel. Sie machen den Stein authentisch und zu einem echten Unikat.

Jede Natursteinplatte ist ein Unikat

Hartgesteine umfassen Tiefengesteine, Ergussgesteine und Umwandlungsgesteine, z. B. Granit, Gneis, Syenit oder Basalt. Umgangssprachlich werden sie häufig pauschal als „Granit“ bezeichnet – fachlich ist das aber ungenau. Typisch ist ein eher ruhiges, gleichmäßiges Korngefüge. Bei Gneis oder Migmatit entstehen durch tektonische Einflüsse lebendige Maserungen und markante Aderungen. Ihre Farben sind meist kräftiger und kontrastreicher als bei Marmor.

Wesentliche Bestandteile sind Quarz und Feldspat (Mohs-Härte > 5), ergänzt durch Glimmer oder Hornblende. Kalk oder Dolomit fehlen nahezu immer. Durch den hohen Quarzanteil sind Hartgesteine in der Regel beständig gegen haushaltsübliche Chemikalien wie Essig, Laugen oder Alkohol. Dennoch können sie Kalkablagerungen oder Mikrokratzer bekommen. Merksatz: robust, aber nicht unverwüstlich.


Weichgesteine sind überwiegend Sediment- oder Kalkgesteine wie Marmor, Kalkstein, Travertin oder Schiefer. Im Alltag werden sie oft alle unter „Marmor“ zusammengefasst. Sie zeichnen sich durch warm wirkende Farben, wolkige Strukturen und elegante Aderungen aus, die sie in repräsentativen Wohnbereichen sehr beliebt machen.

Die hauptsächliche Substanz ist Kalziumkarbonat (CaCO₃). Dieses wird bereits von schwachen Säuren wie Zitronensaft oder Essig angegriffen. In Weichgesteinen sind zudem Dolomit (Mohs-Härte 3, mit Stahl ritzbar) und in Schiefern auch Glimmer enthalten. Daraus ergibt sich eine geringe Säure- und Kratzbeständigkeit. In Bad und Küche erfordern Weichgesteine daher besondere Sorgfalt: nur säurefreie Reinigungsmittel, Schutz durch Imprägnierung, schnelle Fleckentfernung. Merksatz: edel, aber empfindlich.

Vergleich Hartgestein und Weichgestein
Merkmal Hartgestein Weichgestein
Typische Gesteine Granit, Basalt, Gneis, Syenit Marmor, Kalkstein, Travertin, Schiefer
Mineralbestand Quarz, Feldspat, Glimmer, Hornblende Kalziumkarbonat, Dolomit, Glimmer
Mohs-Härte > 5 (teilweise 6–7) < 5 (oft 3–4)
Eigenschaften Kratz- und säurebeständig, robust, kontrastreiche Farben Edle Optik, warm wirkend, aber empfindlich gegen Säuren und Kratzer
Einsatzbereiche Küche, Bad, Außenbereiche (je nach Sorte) Wohnräume, Bäder mit geringer Beanspruchung, dekorative Flächen
Pflege pH-neutrale Reiniger, Kalkablagerungen rechtzeitig entfernen Ausschließlich säurefreie Reiniger, Imprägnierung dringend empfohlen

Naturstein – so facettenreich, wie nur Natur sein kann

Ob Hart- oder Weichgestein: Jede Platte ist ein Stück Erdgeschichte. Wer die Unterschiede kennt, kann die Schönheit des Materials bewusst nutzen und durch geeignete Pflege lange erhalten.