Firnis
Firnis auf Naturstein – Eigenschaften, Risiken und sichere Entfernung
Firnis ist eine klare, schützende Beschichtung, die traditionell auf Holz, Metallen oder Malereien eingesetzt wird, um Glanz, Farbtiefe und Beständigkeit zu erhöhen. Bei Naturstein ist die Anwendung jedoch problematisch: Firnis verschließt die Poren, behindert die natürliche Atmungsfähigkeit des Steins und kann langfristig zu Verfärbungen oder Spannungsrissen führen.
Was ist Firnis und wie wirkt er?
Firnis besteht in der Regel aus Leinöl, Terpentinöl oder Harz-Wachs-Alkohol-Kombinationen. Durch Oxidation bildet sich ein fester, glänzender Film auf der Oberfläche. Dieser schützt zwar kurzfristig vor Schmutz und Feuchtigkeit, verhindert aber zugleich den Feuchtigkeitsaustausch im Stein. Die Folge sind dunkle Flecken, Ränder oder Vergilbungen.
Typische Firnis-Arten und ihr Verhalten auf Naturstein
- Leinölfirnis: Dringt tief ein, oxidiert und verharzt irreversibel – auf Naturstein ungeeignet.
- Harzfirnis: Bildet harte, glänzende Schichten, schwer entfernbar und oft ungleichmäßig.
- Wachsfirnis: Lässt sich leichter lösen, bietet aber nur begrenzten Schutz.
- Alkoholfirnis: Schnell trocknend, eher für nicht poröse Untergründe geeignet.
Firnis von Naturstein entfernen
Ist Firnis bereits aufgetragen, sollte er so früh wie möglich entfernt werden. Mit zunehmender Aushärtung wird das Entfernen deutlich schwieriger, da sich der Film tief mit der Oberfläche verbindet.
Vorbereitung
- Oberfläche prüfen: Entscheidend ist weniger die Gesteinsart als die Oberflächenstruktur. Auf polierten Steinen sitzt der Firnis meist nur oberflächlich – die Entfernung ist daher oft erfolgreicher. Auf offenporigen oder geschliffenen Flächen kann er tiefer eindringen und muss intensiver behandelt werden.
- Probeanwendung: Lösemittel immer zuerst an unauffälliger Stelle testen, um eventuelle Farbveränderungen oder Rückstände auszuschließen.
Geeignete Reinigungsmethoden und Produkte
- HMK® R154 Lösefix: Löst öl- und harzbasierte Rückstände. Mit Pinsel auftragen, einwirken lassen und mit Tuch oder Bürste abnehmen.
- HMK® R152 Öl- und Wachsfleckentferner: Ideal bei tief eingezogenen Ölfilmen. Paste auftragen, abdecken (z. B. mit Folie) und nach Einwirkzeit entfernen.
- HMK® R799 Speziallöser: Für punktuelle Firnisrückstände – mehrfaches Auftragen kann erforderlich sein.
- HMK® R153 Power Cleaner oder HMK® R171 Power-Gel: Für besonders hartnäckige, stark verharzte Bereiche. Gründlich nachreinigen.
Nachbehandlung und Pflege
- Neutralisation: Nach der Reinigung die Fläche gründlich mit klarem Wasser abwaschen, um chemische Rückstände zu entfernen.
- Trocknung: Stein vollständig trocknen lassen, bevor neue Schutzmaßnahmen erfolgen.
- Schutzbehandlung: Statt Firnis eine diffusionsoffene Imprägnierung auftragen. Sie schützt dauerhaft vor Feuchtigkeit und Flecken, ohne die Poren zu verschließen.
Fazit
Firnis ist für Natursteinflächen keine geeignete Schutzbehandlung. Er verschließt die Poren, verändert die natürliche Optik und lässt sich nur schwer entfernen. Moderne, diffusionsoffene Imprägnierungen wie die HMK®-Produktreihe schützen den Stein zuverlässig, ohne seine Struktur zu beeinträchtigen – für langfristig schöne und atmungsaktive Oberflächen.