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Naturstein imprägnieren

Imprägnierungen wirken nur auf trockenen und saugfähigen Steinflächen

Eine Imprägnierung darf erst erfolgen, wenn der Naturstein und sein Unterbau vollständig ausgetrocknet sind. Nach der Verlegung sollte die Fläche daher mindestens 4 bis 6 Wochen ruhen. In dieser Zeit entweicht die Bau- und Verlegefeuchte durch den Kapillartransport nach oben. Wird zu früh imprägniert, kann der Wirkstoff nicht in die Poren eindringen – er würde lediglich auf der nassen Oberfläche liegen bleiben, ohne sich mit dem Stein zu verbinden.

Feuchtwischen in dieser Trocknungszeit ist unbedenklich, da es die Poren reinigt und die Verdunstung nicht behindert.

Hinweis: Eine Imprägnierung funktioniert nur auf trockenen und saugfähigen Oberflächen. Feuchtigkeit im Untergrund blockiert die Poren – das Imprägnat kann nicht einziehen und bildet später Schlieren oder Glanzstellen.

Die optimale Verarbeitungstemperatur liegt zwischen +12 °C und +25 °C. Der Stein sollte „naturkalt“ sein – also nicht durch Sonneneinstrahlung oder eine laufende Fußbodenheizung erwärmt. Wärme beschleunigt die Verdunstung des Lösungsmittels zu stark, wodurch die Wirkstoffe nicht tief genug eindringen. Fußbodenheizungen müssen daher mehrere Stunden vor der Verarbeitung abgeschaltet werden (Vorlaufzeit beachten).

Wo ist eine Imprägnierung sinnvoll?

Überall dort, wo Naturstein häufig mit Flüssigkeiten oder Verschmutzungen in Kontakt kommt, ist eine Imprägnierung fast unerlässlich. Sie verhindert, dass Flüssigkeiten in den Stein eindringen, und erleichtert die spätere Reinigung erheblich.

  • Küche: Schutz vor Öl, Wein, Essig, Saft, Ketchup, Teig oder anderen Lebensmitteln.
  • Bad: Schutz vor Seife, Shampoo, Rasierwasser, Zahnpasta oder Reinigern.
  • Wohnbereiche: Reduzierter Schmutz- und Laufabrieb auf stark frequentierten Böden.
  • Terrasse und Außenbereiche: Schutz vor Regen, Grünbelägen und witterungsbedingter Fleckenbildung.

Wie funktioniert die Imprägnierung?

Eine Imprägnierung dringt über die Poren in das Gestein ein und lagert sich dort als unsichtbare Schutzschicht an den Kapillarwänden an. Sie verengt die Porenöffnungen so weit, dass Flüssigkeiten und Schmutzpartikel nicht mehr eindringen können – der Stein bleibt aber diffusionsoffen, das heißt: Wasserdampf kann weiterhin entweichen.

Die Imprägnierung bildet also keine Oberflächenschicht (wie ein Lack oder Wachs), sondern wirkt im Inneren der Porenstruktur. Dadurch bleibt das natürliche Erscheinungsbild des Steins vollständig erhalten – ohne Glanz, ohne Farbveränderung (sofern kein farbtonvertiefendes Produkt verwendet wird).

💡 Funktionsprinzip: Durch die Imprägnierung wird die Oberflächenspannung im Kapillarsystem des Steins verändert. Wasser, Öl und Schmutz perlen ab, anstatt einzudringen. Gleichzeitig bleibt die natürliche Atmungsfähigkeit des Gesteins erhalten.

Wie wird eine Imprägnierung richtig verarbeitet?

Die Verarbeitung erfolgt gleichmäßig, satt und vollflächig – am besten mit einem weichen Pinsel, Flächenstreicher, Mopp, Kurzflorrolle oder fusselfreien Tuch. Bei großen Flächen empfiehlt es sich, abschnittsweise zu arbeiten, damit die Fläche während der Einwirkzeit nicht antrocknet.

Auf stark saugenden Steinen (z. B. Sandstein, Travertin) kann eine zweite Behandlung erforderlich sein. Je gröber und offener die Oberfläche, desto stärker ist der Saugzug des Steins – polierte Flächen nehmen entsprechend weniger Material auf.

Während der Einwirkzeit von etwa 15 bis 30 Minuten sollte das Imprägniermittel mehrfach verteilt werden, um eine gleichmäßige Benetzung sicherzustellen. Überschüssiges Material darf nicht antrocknen – sonst entstehen matte Flecken oder klebrige Rückstände.

Wichtig: Auf polierten Flächen keine Pfützen stehen lassen! Überschüsse vor dem Antrocknen mit einem trockenen, sauberen Tuch oder saugfähigem Papier entfernen. Der Belag darf währenddessen nicht mehr betreten werden.

Die Trocknungszeit beträgt je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit ca. 20–30 Minuten. Falls das Imprägniermittel bereits antrocknet, kann die Fläche mit wenig frischem Produkt nachbehandelt und erneut abgewischt werden – das Lösungsmittel löst die angetrocknete Schicht wieder an und ermöglicht ein gleichmäßiges Finish.

Wann ist die Fläche wieder nutzbar?

Imprägnierte Böden können in der Regel nach 1–2 Stunden vorsichtig betreten werden – idealerweise nur mit Strümpfen. Gummi- oder Ledersohlen könnten in dieser Phase Spuren hinterlassen oder den noch frischen Schutzfilm anlösen. Die volle Schutzwirkung entsteht nach 24 bis 72 Stunden, je nach Produkt und Umgebungsbedingungen. Während dieser Zeit darf die Fläche nicht mit Wasser, Öl oder Reinigungsmitteln in Kontakt kommen.

Typische Verarbeitungsfehler und ihre Ursachen

Wenn nach der Imprägnierung dunkle Flecken, Streifen oder matte Schlieren sichtbar werden, sind meist folgende Ursachen verantwortlich:

  • die Fläche war nicht vollständig trocken,
  • das Imprägniermittel wurde nicht gleichmäßig oder zu sparsam aufgetragen,
  • die Verarbeitungstemperatur war zu hoch oder zu niedrig.

Problembehebung:

Tragen Sie etwas vom gleichen Imprägniermittel auf ein sauberes Tuch auf und reiben Sie die betroffene Stelle kräftig ab. Das Lösungsmittel löst die angetrockneten Rückstände wieder an, sodass sie gleichmäßig in die Oberfläche eingearbeitet werden können. Ein anschließendes Nachpolieren mit einem trockenen Tuch sorgt für ein harmonisches, streifenfreies Ergebnis.

Praxis-Tipp: Arbeiten Sie bei dunklen Steinen besonders sorgfältig. Schon kleinste Materialüberschüsse bleiben auf polierten Flächen sichtbar. Ein abschließendes Nachreiben mit weichem Baumwolltuch bringt ein gleichmäßiges, professionelles Erscheinungsbild.