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Silikon- und Silan-Imprägnierungen

Silikon- und Silan-Imprägnierungen – zwei Wege zum gleichen Ziel

Grundsätzlich gilt: Sowohl Silikon-Imprägnierungen als auch Silan- bzw. Siloxan-Imprägnierungen sind echte, kapillar wirkende Imprägnierungen. Beide schützen den Stein von innen heraus, ohne eine sichtbare Schicht zu bilden oder die Oberfläche zu versiegeln.

Der Unterschied liegt also nicht in der Wirkungsweise, sondern in der chemischen Zusammensetzung des Wirkstoffs und der Dauerhaftigkeit der Bindung.


Silikon-Imprägnierung

Wirkstoff: Organische Silikonverbindungen (Polysiloxane oder Silikonharze).

Wirkprinzip: Der Wirkstoff dringt kapillar in die Poren des Steins ein und lagert sich dort an die Porenwände an. Dadurch wird die Oberfläche hydrophob (wasserabweisend), bleibt aber diffusionsoffen. Silikon-Imprägnierungen sind physikalisch haftend – sie lassen sich bei Bedarf wieder entfernen oder erneuern.

Eigenschaften:

  • kapillar wirkend – keine Schichtbildung
  • wirkt wasser- und schmutzabweisend - optional ölabweisend
  • diffusionsoffen, atmungsaktiv
  • bei richtiger Anwendung unsichtbar
  • Schutzdauer: mehrere Jahre, wiederholbar

Merksatz: > Silikon-Imprägnierungen schützen kapillar – sie legen sich in die Poren, nicht auf den Stein.


Silan- bzw. Siloxan-Imprägnierung

Wirkstoff: Reaktive Alkylsilan- oder Siloxanverbindungen.

Wirkprinzip: Der Wirkstoff dringt ebenfalls kapillar in den Stein ein, reagiert dort aber chemisch mit den mineralischen Bestandteilen. Dabei entstehen dauerhafte Si–O–Si-Bindungen, die eine sehr stabile, wasserabweisende Struktur bilden. Silan-Imprägnierungen sind daher chemisch vernetzt und nach der Aushärtung nicht mehr entfernbar.

Eigenschaften:

  • kapillar wirkend – keine Schichtbildung
  • chemisch gebundener, dauerhafter Tiefenschutz
  • unsichtbar, farbneutral oder farbvertiefend
  • nicht entfernbar nach der Reaktion
  • Schutzdauer: dauerhaft

Merksatz: > Silan-Imprägnierungen verbinden sich chemisch mit dem Stein – für einen besonders langanhaltenden Tiefenschutz.


Vergleich auf einen Blick

Merkmal Silikon-Imprägnierung Silan-/Siloxan-Imprägnierung
Funktionsprinzip kapillar, physikalisch haftend kapillar, chemisch vernetzend
Bindung im Stein löslich, erneuerbar dauerhaft, nicht entfernbar
Diffusionsoffen ja ja
Film-/Schichtbildung keine, außer bei Überdosierung keine, außer bei Überdosierung
Optik ohne Glanz, farblos oder bei Bedarf farbvertiefend  ohne Glanz, farblos oder bei Bedarf stark farbvertiefend 
Schutzdauer mehrjährig langfristig / dauerhaft

💡 Fazit

Beide Systeme sind echte Imprägnierungen, die kapillar im Stein wirken. Der Unterschied liegt allein im Wirkstoff und damit in der Art der Bindung:

  • Silikon-Imprägnierungen → physikalisch haftend, erneuerbar, bewährt für viele Gesteinsarten.
  • Silan-/Siloxan-Imprägnierungen → chemisch gebunden, sehr dauerhaft, ideal für saugfähige Natursteine und Fassaden.

Merksatz:
> Beides sind Imprägnierungen. Der Unterschied liegt nicht in der Wirkung, sondern im Wirkstoff.


Warum das Entfernen des Überschusses so wichtig ist

Eine Imprägnierung soll im Stein wirken, nicht auf ihm liegen. Deshalb ist es entscheidend, nach dem Auftragen den überschüssigen Wirkstoff wieder vollständig zu entfernen, sobald das Lösungsmittel abgelüftet ist – also wenn die Fläche leicht matt und nicht mehr „nass“ aussieht.


🧪 Was beim Ablüften passiert

Während des Auftrags verdunstet das Lösungsmittel allmählich. Es transportiert den Wirkstoff tief in die Poren des Steins. Wenn der Lösemittelanteil verdunstet ist („Ablüften“), bleibt der aktive Imprägnierstoff zurück – genau dort, wo er wirken soll: in den Kapillaren.

Alles, was nicht eingezogen ist, bleibt als dünner Restfilm auf der Oberfläche. Wird dieser nicht rechtzeitig abgenommen, beginnt er an der Luft zu antrocknen oder chemisch zu reagieren – je nach Produkt unterschiedlich:

  • Bei Silikon-Imprägnierungen: Der Überschuss trocknet zu einem sichtbaren, leicht glänzenden oder klebrigen Film. Dieser ist rein physikalisch und kann mit HMK® R154 Lösefix wieder entfernt werden.
  • Bei Silan-/Siloxan-Imprägnierungen: Der Überschuss reagiert chemisch („polymerisiert“) zu einer festen, glänzenden Schicht. Diese ist nicht mehr löslich und bleibt als Fleck, Schleier oder speckiger Bereich sichtbar.

🚨 Folgen, wenn der Überschuss stehen bleibt

  • Unruhige, fleckige Optik (helle und dunkle Bereiche)
  • Unterschiedlicher Glanzgrad („speckiger Glanz“)
  • Klebrige Stellen, die Staub und Schmutz anziehen
  • Ungleichmäßige Farbvertiefung bei Farbvertiefer-Imprägnierungen
  • Bei Silan-Produkten: irreversible Aushärtung (nicht mehr entfernbar)

Diese Effekte beeinträchtigen die Schutzwirkung im Stein kaum, sind jedoch optisch störend und fühlen sich unangenehm an.


✅ So wird es richtig gemacht

  1. Ca. 10–30 Minuten warten, bis das Lösungsmittel weitgehend abgelüftet ist.
  2. Die Oberfläche mit einem trockenen, sauberen Tuch oder einem weißen Pad gründlich abreiben.
  3. Eventuelle Rückstände mit einem zweiten Tuch nachpolieren.
  4. Bei dichten, polierten Steinen besonders sorgfältig arbeiten – sie nehmen weniger auf, daher bleibt mehr Überschuss stehen.

Tipp: Gute Beleuchtung hilft, Glanzreste sofort zu erkennen. Wenn der Stein gleichmäßig matt aussieht, ist der Überschuss entfernt und die Imprägnierung perfekt verarbeitet.


⚡ Hinweis – unbedingt lesen!

Das Entfernen des Überschusses ist der entscheidende Schritt für eine gleichmäßige, unsichtbare und dauerhafte Imprägnierung. Wer den Moment zwischen „noch feucht“ und „bereits angetrocknet“ richtig nutzt, erzielt das beste Ergebnis – unabhängig davon, ob Silikon- oder Silanbasis verwendet wird.

Merksatz:
> Imprägnieren heißt: eindringen lassen – nicht liegen lassen.