Moose
Feuchtigkeit, Schatten und Zeit – perfekte Bedingungen für Moos. So entfernst du Grünbelag von Naturstein nachhaltig, ohne die Oberfläche zu schädigen.
Moos und Grünbelag von Naturstein entfernen
Moose sind im Vergleich zu Algen, Pilzen und Flechten höher entwickelte Pflanzen mit feinen Wurzeln (Rhizoiden). Sie siedeln sich bevorzugt dort an, wo Naturstein über längere Zeit feucht bleibt – etwa auf schattigen Terrassen, Wegen oder Mauern. Ihre Wurzeln dringen in Poren und Kapillaren ein, wodurch die Oberfläche langfristig aufgeraut und geschädigt werden kann.
Auf porösen Gesteinen wie Sandstein, Kalkstein oder Travertin haften Moose besonders stark. Auch polierte Hartgesteine wie Granit oder Gneis bleiben bei dauerhafter Feuchtigkeit nicht verschont: Hier wächst der Belag flächig auf der Oberfläche, hält sich mit Sporen fest und begünstigt Rutschgefahr sowie Verfärbungen.
Schrittweise Moosentfernung
1. Mechanische Reinigung
Beginne stets mechanisch: Frische Moospolster können mit einer harten Bürste oder einem Kunststoffschaber entfernt werden. Bei größeren Flächen – etwa Terrassenplatten – helfen Schrubber mit Nylonborsten. Auf rauen Oberflächen kann auch eine Messingdrahtbürste eingesetzt werden, sofern das Gestein robust genug ist.
2. Chemisch-biologische Reinigung
Für hartnäckige Grünbeläge, Algen und tiefsitzende Moose ist HMK® R160 Schimmel-EX ideal geeignet. Das Produkt wirkt oxidativ und bleicht organische Rückstände, ohne die Steinstruktur anzugreifen. Auftragen, einwirken lassen und anschließend gründlich mit Wasser nachspülen.
Bei stärkerer Verschmutzung oder organischer Krustenbildung kann HMK® R155 Grundreiniger -säurefrei- zusätzlich helfen, Ablagerungen zu unterwandern und zu lösen. Das Produkt eignet sich besonders für empfindliche, säureempfindliche Steine wie Marmor, Travertin oder Solnhofener Platten.
3. Hochdruck- und Heißwasserverfahren
Für großflächige Anwendungen kann ein Hochdruckreiniger sinnvoll sein. Der Druck sollte jedoch sorgfältig dosiert werden:
- Weichgestein: maximal 80 bar, breiter Fächerstrahl, Abstand mind. 30 cm
- Hartgestein: bis ca. 120 bar, gleichmäßige Bewegung, kein Punktstrahl
Alternativ bieten Heißwasser- oder Dampfgeräte eine schonende Option, da sie Moose thermisch lösen – ganz ohne Chemie. Diese Methode eignet sich vor allem im Außenbereich und für umweltbewusste Reinigung.
4. Schutz durch Imprägnierung
Nach der Reinigung sollte die Oberfläche vor neuer Durchfeuchtung geschützt werden. Eine geeignete Imprägnierung verringert die Wasseraufnahme, ohne die Atmungsaktivität des Steins zu blockieren. Dadurch trocknen Flächen schneller ab und bieten Moosen weniger Halt.
Bei hellen oder offenporigen Steinen empfiehlt sich eine farbneutrale Imprägnierung, bei dunklen Gesteinen kann ein Farbtonvertiefer (z. B. HMK® S242) das Erscheinungsbild intensivieren.
5. Regelmäßige Pflege und Vorbeugung
- Blätter, Erde und organische Rückstände regelmäßig entfernen – sie fördern Feuchtigkeit.
- Für gute Belüftung sorgen: trockene Flächen sind weniger anfällig für Moosbewuchs.
- Oberflächen gelegentlich mit HMK® P324 Edel-Steinseife pflegen. Sie hinterlässt eine leicht schützende, schmutzabweisende Oberfläche.
Fazit
Moos auf Naturstein ist nicht nur ein optisches Problem, sondern auch ein Risiko für die Substanz. Durch eine Kombination aus mechanischer Reinigung, gezieltem Einsatz biologischer Reiniger und anschließender Imprägnierung lässt sich der Bewuchs dauerhaft eindämmen. Wer regelmäßig reinigt und Staunässe vermeidet, erhält die natürliche Schönheit des Steins – dauerhaft sauber, rutschfest und gepflegt.