
Flechten auf Steinen: Entstehung und Entfernung
Flechten auf Naturstein – Ursachen, Entfernung und Vorbeugung
Flechten sind Mischorganismen aus Pilzen und Algen (oder Cyanobakterien), die in einer Symbiose zusammenleben. Sie sind extrem widerstandsfähig und können selbst auf nährstoffarmen Flächen wie Stein oder Beton wachsen. Auf Naturstein haften sie fest und dringen mit ihren Pilzfäden tief in die Porenstruktur ein. Zudem scheiden sie organische Säuren aus, die langfristig zu einer chemischen Verwitterung des Steins beitragen können. Je dunkler die Flechte, desto schwieriger ist ihre Entfernung.
Wie entstehen Flechten auf Steinoberflächen?
Flechten benötigen nur minimale Nährstoffe, die sie aus der Luft oder aus Regenwasser aufnehmen. Die Algenkomponente betreibt Photosynthese, der Pilz liefert Struktur und Schutz. So überleben sie selbst unter extremen Bedingungen. Besonders betroffen sind feuchte, schattige und schlecht belüftete Standorte – etwa Terrassen, Mauern oder Pflasterflächen im Schatten.
Wie entfernt man Flechten von Naturstein?
Die Entfernung von Flechten ist mühsam, da sie nicht nur oberflächlich anhaften, sondern in den Stein hineinwachsen. Eine Kombination aus mechanischer und chemischer Behandlung bringt den besten Erfolg.
1. Mechanische Entfernung
Mit einer harten Nylonbürste oder einem Schrubber lassen sich oberflächliche Beläge abtragen. Vorher die Fläche mit Wasser befeuchten, um das Ablösen zu erleichtern. In kreisenden Bewegungen arbeiten und anschließend gründlich mit Wasser nachspülen, damit alle Sporen entfernt werden. So wird ein erneutes Anwachsen erschwert.
2. Chemische Behandlung
- HMK® R160 Schimmel-EX: Bleicht Flechten und zerstört die Pilzanteile. Wichtig: ausreichend lange Nasshaltezeit (mindestens 1 Stunde, bei starkem Befall auch länger).
- Tipp: Mit HMK® R160 getränkte Kompressen oder ein Laken auflegen und zusätzlich mit Folie abdecken, damit der Reiniger feucht bleibt und tiefer wirken kann.
- HMK® R170 Außenreiniger: Speziell zur Behandlung von Algen- und Flechtenbewuchs im Außenbereich.
- HMK® R155 Grundreiniger (säurefrei): Unterstützend einsetzbar, um die Fläche nach der chemischen Behandlung gründlich zu reinigen.
3. Hochdruckreiniger
Ein Hochdruckreiniger kann Flechten zwar ablösen, birgt aber erhebliche Risiken. Bei weichen Gesteinen wie Kalkstein oder Sandstein führt der Druck zu Aufrauen und bleibenden Schäden. Doch auch auf härteren Steinen wie Granit erhöht die aufgeraute Oberfläche die Porosität – und damit die Gefahr von Neubefall durch Algen und Flechten. Daher sollte Hochdruck nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden, idealerweise mit Flächenreiniger und reduziertem Druck.
4. Prävention
Um erneuten Befall zu verhindern, sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend:
- Standort optimieren: Terrassen und Pflasterflächen möglichst sonnig und gut belüftet anlegen.
- Imprägnierung: Mit einer diffusionsoffenen Imprägnierung (z. B. HMK® S234 Fleckschutz Top-Effekt) wird die Oberfläche wasser- und schmutzabweisend. So entsteht ein ungünstiges Milieu für Flechten und Algen.
- Regelmäßige Reinigung: Periodisches Schrubben mit Wasser und HMK® R155 hält Flächen sauber. Bei stärkerem Befall kann HMK® R170 unterstützend eingesetzt werden.
Kombiniert man Imprägnierung, regelmäßige Pflege und günstige Standortbedingungen, bleibt Naturstein langfristig geschützt, behält sein ansprechendes Erscheinungsbild und ist weniger anfällig für Flechtenneubefall.