Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Schneller Versand
Sicher mit SSL Verschlüsselung
Geld - Zurück - Garantie mit Trusted Shops
Hotline +49 (0)3847 - 4359940
Lexikon Navigation

Ausblühungen

Weiße Ausblühungen auf Steinflächen vermeiden und beseitigen

Weiße Ausblühungen gehören zu den häufigsten optischen Problemen auf Natur- und Kunststeinflächen. Sie entstehen, wenn durch aufsteigende oder eindringende Feuchtigkeit lösliche Salze an die Oberfläche transportiert und dort beim Verdunsten des Wassers als feine, weiße Kristalle abgelagert werden. Besonders sichtbar sind sie an Fugen, Mauern, Terrassenplatten, Pflastersteinen und Ziegelfassaden.

Wie entstehen Ausblühungen?

Im Inneren vieler Baustoffe – z. B. in Beton, Mörtel, Ziegel, Kalksandstein oder Naturstein – sind Salze natürlich enthalten oder werden über Bodenwasser eingetragen. Wenn Wasser in das Material eindringt, löst es diese Salze und transportiert sie durch die Poren nach außen. Dort verdunstet das Wasser, die Salze kristallisieren aus und bilden die typischen weißen Schleier oder Krusten.

Voraussetzungen für Ausblühungen

  1. Salzquelle: Baustoff, Fuge oder Untergrund enthält lösliche Salze (z. B. Sulfate, Chloride oder Nitrate).
  2. Feuchtigkeit: Wasser löst die Salze und befördert sie kapillar zur Oberfläche.
  3. Verdunstung: Beim Trocknen des Baustoffs kristallisieren die Salze aus – sichtbar als weißer Belag.

Besonderer Fall: Kalk- und Zementausblühungen

Bei kalkhaltigen Materialien entstehen Ausblühungen durch die Reaktion von Calciumhydroxid (aus Zement oder Mörtel) mit Kohlendioxid aus der Luft. Dabei bildet sich Calciumcarbonat (Kalkstein), das als harter, weißer Belag auf der Oberfläche verbleibt. Dieser Prozess heißt Carbonatisierung und führt zu Ablagerungen, die sich nicht mehr in Wasser lösen.

Chemischer Hintergrund

Neben Kalk können auch Sulfate (z. B. Gips, Na2SO4) oder Nitrate entstehen. Diese wasserlöslichen Salze gehen beim nächsten Feuchtwerden wieder in Lösung und kristallisieren nach dem Trocknen erneut aus – der typische Ausblühungszyklus, bei dem Flecken nach kurzer Zeit wiederkehren.

Weiße Ausblühungen entfernen

Säurefeste Untergründe

Auf säurebeständigen Materialien wie Granit, Gneis u.a. oder Klinker lässt sich der Belag mit dem HMK® R165 Zement- und Ausblühungsentferner zuverlässig lösen. Das Produkt entfernt Kalk-, Zement- und Salzrückstände durch milde Säurereaktion, ohne die Oberfläche zu beschädigen. Nach kurzer Einwirkzeit gründlich mit Wasser nachspülen.

Säureempfindliche Gesteine

Auf empfindlichen Steinen – etwa Marmor, Kalkstein oder Travertin – dürfen keine säurehaltigen Reiniger verwendet werden. Hier empfiehlt sich eine zweistufige Vorgehensweise:

  1. Mechanisch abtragen: Krustige Rückstände vorsichtig mit Steinhobel oder Ceranklingen entfernen.
  2. Nachreinigen: Mit Bürste und HMK® R155 Grundreiniger – säurefrei gründlich nachbehandeln.

⚠️ Achtung: Säurehaltige Reiniger niemals auf kalkhaltigen Steinen einsetzen! Immer Schutzhandschuhe tragen und das Mittel zuerst an unauffälliger Stelle testen.

Nachsorge und Schutz

Nach der Reinigung sollte die Fläche vollständig austrocknen, bevor ein Oberflächenschutz erfolgt. Eine wasserabweisende, aber dampfdiffusionsoffene Imprägnierung verhindert das erneute Aufsteigen von Feuchtigkeit, lässt aber eingeschlossene Feuchte nach außen entweichen. Ideal sind Produkte auf Silan-/Silikonbasis wie:

Sie reduzieren die Wasseraufnahme deutlich, verhindern Salztransport und erleichtern die künftige Reinigung.

Prävention und langfristige Lösungen

Bauliche Maßnahmen

  • Abdichtung: Fugen und Anschlussbereiche dauerhaft abdichten, um Feuchtigkeitseintrag zu vermeiden.
  • Drainage: Wasserableitung sicherstellen – stehende Nässe fördert Ausblühungen.
  • Materialwahl: Dichte, weniger kapillaraktive Materialien bevorzugen.

Dauerhafte Feuchte vermeiden

Treten Ausblühungen regelmäßig wieder auf, liegt meist eine permanente Durchfeuchtung oder konstruktive Mängel vor (z. B. fehlende Sperrschichten, feuchte Wände). In diesen Fällen helfen nur bauliche Sanierungen oder Abdichtungen im Fundament- bzw. Sockelbereich.

Spezialfall: Pflasterklinker und Terrassen

Bei Pflasterklinkern oder Betonpflaster treten Ausblühungen häufig in den ersten Monaten nach der Verlegung auf. Regen und Frost-Tau-Wechsel fördern das Aufsteigen von Salzen, besonders wenn Streusalz verwendet wird. In der Regel verschwinden die Beläge nach einigen Monaten von selbst, wenn der Salzvorrat erschöpft ist – durch wiederholte Reinigung mit Wasser oder HMK® R155 Grundreiniger lässt sich der Prozess beschleunigen.

Fazit

Weiße Ausblühungen entstehen durch das Zusammenspiel von Salz, Feuchtigkeit und Verdunstung. Mit gezielter Reinigung – mechanisch bei empfindlichen Steinen, chemisch bei säurefesten Materialien – und anschließender Imprägnierung lassen sich die Ablagerungen dauerhaft beseitigen. Eine gute Drainage, trockene Bauweise und regelmäßige Pflege sind die wirksamste Vorbeugung gegen neue Ausblühungen.