Naturstein-Tische – edel, langlebig und einzigartig


Tische aus Naturstein – von der Antike bis heute
Naturstein begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden. Schon in Ägypten, Mesopotamien und Griechenland dienten steinerne Platten als Opfer- und Kulttische. Im römischen Reich wurden Marmortische zu Statussymbolen, oft kombiniert mit Bronze- oder Holzgestellen. In der Renaissance entstanden kunstvolle Intarsientische, im Barock prunkvolle Marmortafeln. Spätestens im 19. Jahrhundert fand der Steintisch seinen Weg in bürgerliche Salons und Kaffeehäuser.
Naturstein im privaten Wohnbereich
Heute sind Tische aus Naturstein fester Bestandteil moderner Wohnkultur. Sie verbinden ästhetische Individualität mit praktischer Beständigkeit und eignen sich gleichermaßen für Küche, Esszimmer, Wohnzimmer oder Terrasse.
1. Vielfalt der Gesteinsarten
- Marmor und Kalkstein: klassisch, elegant, warmtonig; vielfältige Maserungen und Strukturen. Ideal für Couchtische oder dekorative Esstische, jedoch säureempfindlich.
- Granit und Quarzit: sehr hart, widerstandsfähig gegen Hitze, Kratzer und Feuchtigkeit – ideal für Küchen- und Esstische.
- Travertin: charakteristische Porenstruktur, freundlich und hell, passt zu rustikalen wie modernen Konzepten.
- Schiefer: samtige Oberfläche, natürlich matt, wirkt modern und zugleich rustikal.
Jede Platte ist ein Unikat: Maserung, Farbspiel und Struktur machen den Tisch unverwechselbar.
2. Gestaltung und Design
Natursteintische passen sich unterschiedlichen Stilrichtungen an:
- Minimalistisch: dünne Platten auf Stahl- oder Holzgestellen.
- Klassisch: massive Tafeln mit polierter Oberfläche.
- Outdoor: wetterbeständige Tische aus Granit, Quarzit oder Basalt für Terrasse und Garten.
- Designobjekte: freigeformte Kanten, Kombination mit Glas oder Beton.
3. Funktionalität im Alltag
Neben der Optik überzeugt Naturstein durch seine Dauerhaftigkeit:
- hervorragende Beständigkeit bei Granit und Quarzit
- leichte Reinigung mit milden Pflegemitteln
- hygienisch, da geschlossene Oberflächen kaum Schmutz aufnehmen
- langlebig – oft über Generationen nutzbar
Grundsätzlich empfiehlt sich eine geeignete Imprägnierung, um das Eindringen von Flüssigkeiten zu mindern und Flecken vorzubeugen.
Nachhaltigkeit als Argument
Ein weiterer Vorteil liegt in der ökologischen Dimension: Naturstein ist ein reines Naturprodukt, frei von Schadstoffen und vollständig recyclebar. Anders als viele kurzlebige Möbelstücke lassen sich Steintische bei Bedarf aufarbeiten, polieren oder restaurieren – ein klares Plus für nachhaltige Wohnkonzepte.
Kalkstein- & Marmortische pflegen
Marmor und Kalkstein zählen zu den beliebtesten Natursteinen für Tische. Sie wirken edel und zeitlos, sind aber empfindlich gegenüber Säuren und mechanischen Belastungen. Typische Sorten sind der helle Carrara oder der schwarze Nero Marquina.
Eigenschaften
- Optik: helle bis dunkle Farbtöne mit markanten Aderungen.
- Härte: Mohs ~3 → relativ weich, kratzempfindlich.
- Porosität: mäßig saugfähig, Flecken können tief eindringen.
- Chemie: empfindlich gegen Säuren, matte Ätzstellen sind die Folge.
Typische Probleme & Lösungen
- Ätzstellen / matte Politur:
entstehen durch Zitronensaft, Essig oder Wein.
Lösung: Politur mit- HMK M529 Marmor-Polierpaste – für kleine Bereiche bis ca. 0,5 m².
- HMK P727 Polierpulver – für größere Flächen oder den gesamten Tisch.
- Rotwein-, Kaffee- oder Teeflecken:
Lösung: HMK R160 Schimmel-Ex punktuell anwenden, gründlich nachreinigen, anschließend neu imprägnieren. - Öl- und Fettflecken:
Lösung: HMK R152 Öl- & Wachsfleckentferner auftragen, einwirken lassen, abnehmen und mit Wasser neutralisieren. - Feine Kratzer:
Lösung: HMK P321 Granit- & Marmorpolitur zum Auspolieren – kaschiert leichte Gebrauchsspuren. Tiefe Kratzer oder matte Bereiche → Fachmann. - Abplatzer, Kanten- oder Löcher:
Lösung: mit Hartwachs in passender Farbe ausbessern; größere Schäden müssen gespachtelt oder geschliffen werden.
Nero Marquina – der schwarze Klassiker
Der schwarze Nero Marquina ist ein weit verbreiteter Kalkstein mit tiefschwarzem Grundton und weißen Adern. Er ist optisch ein Highlight, aber empfindlicher als viele helle Marmorsorten.
- Säureempfindlich: helle Ätzungen sind durch den Kontrast besonders deutlich sichtbar.
- Polieren & Kristallisation: Reparaturen sind mit HMK M529 (kleinere Bereiche) oder P727 (größere Flächen) möglich. Bei der Kristallisation besteht jedoch ein erhöhtes Risiko:
- Mineralische Einschlüsse und Pigmente können ausbleichen oder graustichig werden.
- Ungleichmäßige Bearbeitung führt zu Grauschleier oder Schlieren.
- Bei unvollständigem Poliervorgang (besonders an den Rändern) bleiben matte Stellen sichtbar.
- Alternative: Statt Kristallisation besser einen Farbvertiefer (HMK S242 oder S748) einsetzen. Vorab Probe mit Wasser machen, um die spätere Wirkung abzuschätzen.
Vorbeugung
- Imprägnieren: beide Varianten sind lösemittelbasiert und wirken wasser-, schmutz- und ölabweisend:
- HMK S234 Fleckschutz Top-Effekt – erhält die natürliche Farbwirkung.
- HMK S244 Fleckschutz farbvertiefend – intensiviert Farbe und Struktur.
- Untersetzer und Platzsets konsequent einsetzen.
- Laufende Pflege: HMK P301 RSP – drei in eins für Reinigung, Pflege und Schutz.
Wichtiger Hinweis: Auf Marmor und Kalkstein niemals Essig, Zitronensäure oder aggressive Haushaltsreiniger verwenden – die Oberfläche wird dauerhaft beschädigt.
Marmor & Kalkstein im Außenbereich
Viele Marmorsorten gelten laut technischen Daten als frostbeständig und können bei entsprechender Stärke auch draußen verwendet werden. Dennoch sind Marmor und Kalkstein im Außenbereich nur eingeschränkt empfehlenswert, da sie durch ihre Säureempfindlichkeit und die nicht dauerhaft haltbare Politur schnell Schaden nehmen.
- Frost: bei massiven Platten meist unproblematisch, jedoch bei stehendem Wasser Gefahr von Abplatzungen.
- Säureempfindlich: Laub, saurer Regen und Vogelkot verursachen matte, helle Ätzstellen.
- Politur: verliert im Freien schnell an Glanz. Satiniert oder gebürstet ist langlebiger und pflegeleichter.
- Flecken: Öl-, Wasser- und Rostflecken entstehen draußen schneller und sind schwieriger zu entfernen.
- Empfehlung: Marmor- & Kalksteintische besser überdacht oder geschützt einsetzen. Regelmäßige Imprägnierung mit HMK S234 (Top-Effekt) oder HMK S244 (farbvertiefend) ist Pflicht.
Granit- & Quarzittische pflegen
Granit und Quarzit gehören zu den härtesten und widerstandsfähigsten Natursteinen. Sie sind ideal für stark beanspruchte Ess- oder Küchentische und finden auch im Outdoor-Bereich Verwendung. Farb- und Strukturvielfalt reicht von dezenten Grautönen bis zu kräftigen Mustern.
Polierte Oberflächen bringen die Farbstruktur besonders intensiv zur Geltung und sind glatt zu reinigen, zeigen aber Fingerabdrücke, Fettfilme und kleine Kratzer schnell. Satiniert oder gebürstet wirkt seidenmatt bzw. strukturiert und ist im Alltag praktischer, da Gebrauchsspuren optisch weniger auffallen – eine passende Imprägnierung unterstützt die Reinigung.
Eigenschaften
- Optik: sehr vielfältig – von hellen Grautönen über Rot- und Grüntöne bis hin zu tiefem Schwarz.
- Härte: Mohs 6–7 → sehr hart, äußerst kratz- und druckfest.
- Wasseraufnahme: sehr gering, dadurch unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
- Hitzebeständigkeit: heiße Töpfe und Teller hinterlassen keine Schäden.
Typische Probleme & Lösungen
- Fett- und Ölfilme:
können auf polierten Flächen sichtbar bleiben.
Lösung: Reinigung mit HMK R155 Grundreiniger, bei Bedarf Nachschutz mit Imprägnierung. - Wasserflecken:
erscheinen gelegentlich auf nicht imprägnierten Platten, trocknen aber meist rückstandslos ab.
Lösung: vorbeugend imprägnieren, z. B. HMK S234 oder S244. - Fingerabdrücke / Glanzunterschiede:
besonders bei dunklen Graniten wie Nero Assoluto sichtbar.
Lösung: Farbvertiefer (HMK S242 oder S244) betonen die Farbintensität und lassen Spuren weniger auffallen. - Kratzer:
kommen selten vor, da Granit/Quarzit extrem hart ist. Bei feinen Spuren kann HMK P321 Politur helfen, tiefe Kratzer müssen geschliffen werden. - Abplatzungen an Kanten:
durch harte Stöße möglich.
Lösung: kleine Stellen mit Hartwachs ausbessern, größere Schäden → Fachmann.
Nero Assoluto – tiefschwarz und edel
Nero Assoluto ist einer der bekanntesten schwarzen Hartgesteine. Er wirkt modern und minimalistisch, zeigt aber helle Flecken durch Säuren oder Glanzunterschiede auf polierten Flächen besonders deutlich.
- Säureflecken: echte Ätzschäden entstehen hier nicht, aber matte Stellen durch chemische Reaktionen mit Reinigern sind möglich.
- Farbwirkung: wirkt im Außenbereich oft gräulich; durch Farbvertiefer (HMK S242/S244) lässt sich das tiefe Schwarz wieder hervorheben.
- Finish-Tipp: satiniert oder gebürstet ist im Alltag oft harmonischer, weil Fingerabdrücke und Glanzunterschiede weniger sichtbar sind.
Vorbeugung
- Imprägnieren: beide Varianten sind lösemittelbasiert und wirken wasser-, schmutz- und ölabweisend:
- HMK S234 Fleckschutz Top-Effekt – erhält die natürliche Farbwirkung.
- HMK S244 Fleckschutz farbvertiefend – intensiviert Farbe und Struktur.
- Laufende Pflege: HMK P301 RSP – drei in eins für Reinigung, Pflege und Schutz.
Granit & Quarzit im Außenbereich
Granit und Quarzit gehören zu den robustesten Natursteinen überhaupt und sind im Außenbereich sehr gut geeignet. Beide Gesteine sind hart, dicht und frostbeständig, sodass sie auch bei direkter Bewitterung ihre Substanz behalten. Unterschiede gibt es bei der Porosität und der Farbwirkung.
- Frostbeständig: Granit und Quarzit sind auch bei Dauerfrost stabil, keine Gefahr von Sprengung durch Wasseraufnahme.
- UV-Beständig: Farben bleiben in der Regel stabil, bei einigen exotischen Quarziten kann es jedoch zu leichten Farbveränderungen kommen.
- Porosität: Granit meist sehr dicht, Quarzit kann etwas saugfähiger sein → Imprägnierung empfohlen.
- Politur: im Außenbereich deutlich haltbarer als bei Kalkstein oder Marmor, kann aber durch Verwitterung und Abrieb langsam matter werden.
- Flecken: Öl, Grillfette oder Wein können auch auf Granit/Quarzit eindringen, wenn keine Imprägnierung vorhanden ist.
- Empfehlung: Schutz mit HMK S234 (Top-Effekt) oder HMK S244 (farbvertiefend) erneuern. Im Alltag Pflege mit HMK P301 RSP – drei in eins für Reinigung, Pflege und Schutzauffrischung.
Schiefertische pflegen
Schiefer besticht durch seine spaltraue, natürliche Oberfläche und dunklen, gedeckten Farben. Er wirkt modern, puristisch oder rustikal – je nach Kombination mit Holz oder Metallgestell. Die typische Schieferung macht ihn einzigartig, macht die Platten aber auch empfindlicher gegenüber Kratzern und Absplitterungen.
Polierte Oberflächen sind bei Schiefer selten, da er überwiegend spaltrau oder satiniert verarbeitet wird. Satiniert oder gebürstet ist alltagstauglich und betont die natürliche Struktur. Eine Imprägnierung oder – bei ölhaltigen Sorten – ein spezielles Pflegeöl sorgt dafür, dass Schmutz und Flüssigkeiten nicht in die Oberfläche eindringen.
Eigenschaften
- Optik: meist dunkelgrau bis anthrazit, gelegentlich grünlich oder rötlich, matt und strukturiert.
- Härte: mittelhart, weicher als Granit/Quarzit → empfindlicher gegen Kratzer.
- Schieferung: feine Lagenstruktur, die Absplitterungen an Kanten begünstigen kann.
- Porosität: je nach Sorte gering bis mittel – einige Schiefer sind ölhaltig und nehmen keine Imprägnierung an.
Typische Probleme & Lösungen
- Kratzer (helle Linien auf dunkler Fläche):
treten schnell durch Geschirr oder Deko auf und wirken deutlich heller als der umgebende Stein.
Lösung: vorsichtig mit feiner Stahlwolle in Richtung der Schieferung bearbeiten. Bei ölhaltigen Schiefern anschließend dünn HMK P330 Cotto- & Klinkeröl auftragen, bei nicht-ölhaltigen Schiefern die Imprägnierung (S234 oder S244) auffrischen. - Fettflecken:
dunkeln die Oberfläche dauerhaft nach.
Lösung: HMK R152 Öl- & Wachsfleckentferner gezielt einsetzen, anschließend nachpflegen (Öl oder Imprägnierung je nach Schiefertyp). - Wasserflecken & Kalkränder:
entstehen durch hartes Wasser, hinterlassen helle Spuren auf dunklem Stein.
Lösung: Reinigung mit HMK R155 Grundreiniger (pur) und Bürste, anschließend klar nachwischen. Essig oder Zitronensäure niemals verwenden! - Absplitterungen an Kanten:
häufig bei stößigen Belastungen.
Lösung: kleinere Stellen mit Hartwachs kaschieren, größere Absplitterungen → Fachmann.
Besonderheit: Ölhaltige Schiefer
Einige Schiefersorten enthalten natürliche Öle und sind daher nicht imprägnierbar. Stattdessen wird mit HMK P330 Cotto- & Klinkeröl gearbeitet:
- dünn und gleichmäßig mit weichem Tuch auftragen, kurz einziehen lassen, Überschüsse abnehmen.
- frischt die Oberfläche auf, intensiviert Farbe und bietet leichten Basisschutz.
- regelmäßig wiederholen, besonders in stark beanspruchten Bereichen.
Besonderheit: Farbwirkung verstärken
Bei imprägnierbaren Schiefersorten kann eine Imprägnierung oder ein Farbvertiefer (HMK S242 oder S748) die Farbe intensivieren und die Struktur betonen. Bei ölhaltigen Sorten übernimmt diese Funktion das Pflegeöl P330.
Vorbeugung
- Imprägnieren: nur bei nicht-ölhaltigen Sorten möglich:
- HMK S234 Fleckschutz Top-Effekt – natürliche Farbwirkung bleibt erhalten.
- HMK S244 Fleckschutz farbvertiefend – verstärkt Farbe und Struktur, wirkt edler.
- Ölhaltige Schiefer: regelmäßig mit HMK P330 Cotto- & Klinkeröl behandeln.
- Untersetzer & Platzsets verwenden, um Flecken und Kratzer zu vermeiden.
- Alltagspflege: HMK P301 RSP – drei in eins für normalen Schmutz, Pflege und Auffrischung der Schutzwirkung.
Schiefer im Außenbereich
Schiefer ist als Naturstein grundsätzlich witterungs- und frostbeständig – das beweist seine jahrhundertelange Verwendung an Dächern und Fassaden. Auch eine 2 cm starke Tischplatte hält Regen, Schnee und Sonne problemlos stand. Unterschiede ergeben sich jedoch durch die Nutzung als Tischfläche: Hier wirken zusätzlich zu Witterungseinflüssen auch Alltagsbelastungen wie Gläser, Speisen, Öle und mechanische Beanspruchungen.
- UV- und Frostfest: Schiefer behält seine Substanz auch im Freien, ohne zu zerfallen oder zu reißen.
- Farbveränderungen: bestimmte dunkle Sorten (z. B. Brazilian Black, portugiesischer Schiefer oder einige spanische Sorten) können bei starker Sonneneinstrahlung nach Jahren heller und gräulich werden. Dieser Prozess ist mineralogisch bedingt und lässt sich nicht dauerhaft verhindern – auch nicht durch Farbvertiefer.
- Farbstabil: deutsche Schiefer (z. B. Rathscheck-Schiefer aus Mayen oder Thüringer Schiefer) gelten als sehr farbecht und bleiben auch im Außenbereich stabil.
- Nutzungsspuren: Glasränder, Öl oder Kratzer treten auf waagerechten Flächen deutlich stärker in Erscheinung als an Dach oder Fassade.
- Pflege: regelmäßige Nachbehandlung mit HMK S234/S244 (bei imprägnierbaren Sorten) oder HMK P330 Cotto- & Klinkeröl (bei ölhaltigen Sorten).
- Empfehlung: Bei ganzjähriger Outdoor-Nutzung im Winter abdecken, um Verschmutzungen durch Laub, Vogelkot und stehendes Wasser vorzubeugen.
Wichtiger Hinweis: Auf Schiefer niemals Essig, Zitronensäure oder aggressive Haushaltsreiniger verwenden – die Oberfläche wird dauerhaft beschädigt.
Travertintische pflegen
Travertin ist ein poröser Kalkstein mit charakteristischer Struktur und warmen, hellen Farben. Seine natürliche Offenporigkeit verleiht ihm eine lebendige Oberfläche, macht ihn aber auch empfindlicher gegen Flüssigkeiten und Verschmutzungen. Besonders in Küchen und Essbereichen sollte Travertin deshalb gut geschützt werden.
Eigenschaften
- Optik: beige bis hellbraun, oft wolkig oder mit Löchern und Poren.
- Härte: Mohs ~3, relativ weich, kratzempfindlich.
- Porosität: sehr hoch, Flüssigkeiten und Schmutz dringen schnell ein.
- Chemie: Kalksteinbasis → empfindlich gegenüber Säuren (Wein, Essig, Zitrone).
Typische Probleme & Lösungen
- Flecken durch Öl und Fett:
ziehen leicht in die Poren ein.
Lösung: HMK R152 Öl- & Wachsfleckentferner verwenden. - Wasserflecken & Glasränder:
führen zu dunklen Verfärbungen und Kalkrändern.
Lösung: Reinigung mit HMK R155 Grundreiniger (pur) und Bürste, gründlich nachspülen. - Säureangriffe:
hinterlassen matte, helle Stellen.
Lösung: kleinere Flächen mit HMK M529 nachpolieren, größere Bereiche mit HMK P727 oder vom Fachmann bearbeiten lassen. - Verschmutzung der Poren:
Krümel, Staub und Flüssigkeiten setzen sich in offenen Strukturen ab.
Lösung: regelmäßige Pflegereinigung mit HMK P301 RSP – drei in eins oder ggf. Steinseife
Besonderheit: Gefüllter Travertin
Viele Travertintische werden werkseitig gespachtelt oder gefüllt, um die Poren zu schließen. Dies verbessert die Reinigung, ändert jedoch nichts an der Säureempfindlichkeit des Gesteins.
- Pflegeleichter: weniger Schmutzablagerungen in den Poren.
- Empfindlich gegen Säuren: auch gespachtelte Travertinoberflächen reagieren empfindlich.
- Empfehlung: Imprägnierung und regelmäßige Nachpflege bleiben unerlässlich.
Vorbeugung
- Imprägnieren: mit HMK S234 Fleckschutz Top-Effekt (natürliche Optik) oder HMK S244 Fleckschutz farbvertiefend (intensivere Farbe).
- Untersetzer & Platzsets verwenden, um Flecken vorzubeugen.
- Alltagspflege: HMK P301 RSP – drei in eins für Reinigung, Pflege und Schutzauffrischung.
Travertin im Außenbereich
Viele Travertinsorten sind laut technischen Daten frostbeständig und können daher auch im Außenbereich eingesetzt werden. Allerdings bleibt Travertin ein Kalkstein mit hoher Porosität und Säureempfindlichkeit. Besonders bei Tischen führt dies zu speziellen Anforderungen an Schutz und Pflege.
- Frostbeständigkeit: bei vielen Sorten gegeben, jedoch darf sich kein Wasser in den Poren sammeln → Gefahr von Frostsprengung.
- Politur: im Außenbereich nicht dauerhaft haltbar. Satiniert, gebürstet oder gespachtelt ist wesentlich beständiger.
- Säureempfindlich: Laub, saurer Regen und Vogelkot können matte Flecken hinterlassen.
- Porosität: hohe Wasseraufnahme → Imprägnierung (HMK S234 oder S244) regelmäßig erneuern.
- Empfehlung: Travertintische möglichst überdacht aufstellen oder mit Schutzhülle abdecken, um Flecken und Verschmutzungen zu vermeiden.
Wichtiger Hinweis: Auf Travertin niemals säurehaltige Reiniger, Essig oder Zitronensäure verwenden – die poröse Oberfläche wird dauerhaft geschädigt.