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Stahlwolle - Schleifen und Polieren

Schleifen und Polieren von Naturstein mit Stahlwolle – Möglichkeiten und Grenzen

Das Schleifen und Polieren von Naturstein bringt seine natürliche Struktur, Tiefe und Farbe wieder zur Geltung. Eine häufig genutzte Methode – insbesondere bei kleineren Flächen oder punktuellen Aufarbeitungen – ist der Einsatz von Stahlwolle. Sie ermöglicht es, matte Stellen, leichte Kratzer oder Gebrauchsspuren zu beseitigen und einen gleichmäßigen Glanz zu erzeugen. Doch nicht jede Steinart ist gleichermaßen geeignet, und der Umgang erfordert Sorgfalt.

Geeignete Materialien und Werkzeuge

  • Steinarten: Besonders Marmor, Kalkstein, Schiefer, Travertin und Granit eignen sich für eine manuelle Nachpolitur mit Stahlwolle. Bei weichen Steinen ist Vorsicht geboten.
  • Stahlwolle: In unterschiedlichen Feinheitsgraden erhältlich – von grob (Grad 3) bis ultrafein (Grad 0000). Für Polierarbeiten werden in der Regel Grad 0–0000 verwendet.
  • Wasser: Zum Binden von Staub und zum Kühlen bei maschineller Bearbeitung.
  • Poliermittel: Je nach Stein kann ein Polierpulver oder eine feine Paste zusätzlich eingesetzt werden, um den Glanz zu intensivieren.

Vorgehensweise

1. Grobschliff – Vorbereitung der Oberfläche

Bei groben Kratzern oder unebenen Stellen beginnt man mit einer gröberen Stahlwolle (Grad 2–3). Sie dient dazu, Unebenheiten zu egalisieren. Der Schliff erfolgt in gleichmäßigen, überlappenden Bewegungen, ohne Druckpunkte zu erzeugen. Bei empfindlichen Steinen sollte dieser Schritt sehr behutsam erfolgen.

2. Feinschliff – Glätten und Verdichten

Im zweiten Schritt wird auf eine feinere Stahlwolle (Grad 1 oder 0) gewechselt. Ziel ist es, die Schleifspuren des ersten Durchgangs zu egalisieren. Zwischendurch sollte der Staub mit Wasser und einem Tuch entfernt werden, um das Ergebnis besser beurteilen zu können.

3. Politur – Erzeugung des Glanzes

Mit der feinsten Stahlwolle (Grad 0000) lässt sich eine seidenmatte bis glänzende Oberfläche erzielen. Arbeiten Sie mit leichten, kreisenden Bewegungen. Optional kann ein geeignetes Polierpulver oder eine feine Paste aufgetragen und mit der Stahlwolle eingearbeitet werden. Dadurch entsteht ein gleichmäßiger, sanfter Glanz.

Tipp: Auf Marmor oder Kalkstein kann die Politur nach dem Stahlwollschliff mit Polierpulver abgeschlossen werden, um die Brillanz zu steigern. Auf Granit oder Gneis ist ein rein mechanischer Glanz durch Verdichtung ausreichend.

Funktionsweise von Stahlwolle

Mechanischer Abrieb

Stahlwolle wirkt durch feinsten Abrieb. Die dünnen Metallfasern schleifen Unebenheiten ab und verdichten gleichzeitig die Oberfläche. Je feiner die Stahlwolle, desto glatter wird die Oberfläche und desto stärker reflektiert sie Licht – der Stein beginnt zu glänzen.

Wärmeentwicklung und Kühlung

Bei längeren Schleifarbeiten entsteht Reibungswärme. Um Haarrisse oder Spannungen zu vermeiden, sollte die Fläche regelmäßig mit Wasser gekühlt werden. Das Wasser bindet zugleich den Schleifstaub und verhindert Kratzer durch lose Partikel.

Wichtige Hinweise und Grenzen

  • Rostgefahr: Stahlwolle besteht aus Eisen – auf feuchten oder säureempfindlichen Steinen (z. B. Marmor, Kalkstein) kann Rost entstehen. Nach der Arbeit immer gründlich reinigen und trocknen.
  • Keine Stahlwolle auf säureempfindlichen Steinen mit chemischen Reinigern verwenden.
  • Alternativen: Für empfindliche oder großflächige Polierarbeiten sind Diamantpads oder spezielle Polierpasten besser geeignet.

Nachbehandlung und Pflege

Nach dem Polieren sollten alle Rückstände gründlich entfernt werden. Eine regelmäßige Pflege mit einer pH-neutralen Wischpflege wie der HMK® P324 Edel-Steinseife erhält die Oberfläche dauerhaft schön und verhindert Neuverschmutzung. Bei Arbeitsplatten und Tischen kann HMK® P301 Pflegereiniger für den täglichen Glanz sorgen.

Hinweis: Stahlwolle eignet sich hervorragend für punktuelle Aufarbeitung und feine Nachpolitur – bei stark matten, beschädigten oder großflächigen Böden empfiehlt sich dagegen ein professionelles Diamantnaßschleifverfahren (DNSV).