Spülmittelflecken & Handseifen
Warum Spülmittel auf Naturstein nichts zu suchen haben
Spülmittel und Tenside – eine gefährliche Kombination für Naturstein
Die Verwendung von Spülmitteln, flüssigen Seifen oder Körperpflegemitteln auf Naturstein ist absolut nicht empfehlenswert – weder zur täglichen Reinigung noch zum Glätten von Silikonfugen. Der Grund liegt in ihrem chemischen Aufbau: Spülmittel enthalten Tenside, also waschaktive Substanzen, die Wasser und Fett miteinander verbinden. Auf Naturstein können diese Stoffe fatale Folgen haben.
Tenside haften im Kapillargefüge und in den Poren des Steins, wo sie sich kaum wieder lösen lassen. Dadurch entstehen dunkle, speckig glänzende oder schlierige Flecken, die das Erscheinungsbild dauerhaft verändern. Auf hellen Steinen können diese Stellen sogar farbig schimmern oder sich ungleichmäßig verfärben.
Wie Tenside im Stein wirken
- Oberflächenspannung: Tenside senken die Oberflächenspannung des Wassers und dringen tief in feinste Poren ein.
- Bindung von Schmutz: Der aufliegende Film kapselt Schmutzpartikel ein – die Oberfläche wirkt zunächst sauber, ist aber tatsächlich verschmutzt und verstopft.
- Dauerhafte Rückstände: Eingetrocknete Tenside verkleben das Gesteinsgefüge und lassen sich chemisch kaum mehr lösen.
Was tun bei bereits entstandenen Flecken?
Die Entfernung von Tensidrückständen erfordert viel Geduld – und ist nicht immer vollständig möglich. Entscheidend ist, dass Wasser über längere Zeit an der Oberfläche anliegt, um die Tenside allmählich zu verdrängen.
Schritt-für-Schritt-Vorgehen
- Feuchte Auflage: Legen Sie ein sauberes, nasses Tuch oder mehrere Lagen Küchenpapier auf die betroffenen Bereiche. Das Wasser löst und verteilt die im Stein eingeschlossenen Tenside.
- Geduld: Der Prozess braucht Zeit. Nur wenn kontinuierlich Feuchtigkeit anliegt, können die Tenside langsam aus dem Porengefüge herausgelöst werden.
- Unterstützung durch Reiniger: Erfahrungsgemäß beschleunigt die Zugabe von etwas HMK® R155 Grundreiniger – säurefrei diesen Verdrängungsprozess deutlich. Das alkalische Reinigungsmittel löst fettige Bestandteile und erleichtert die Entfernung.
Wenn zusätzlich Silikonöle beteiligt sind
Wurde Spülmittel beim Glätten einer Silikonfuge verwendet, kann es vorkommen, dass öliges Material aus dem Silikon in den angrenzenden Stein übergeht. Diese Flecken sind keine reinen Tensidrückstände, sondern bestehen aus diffundierten Weichmachern und Ölen. Hier hilft der HMK® R152 Öl- und Wachsfleckentferner. Das Produkt zieht öl- und wachsartige Substanzen kapillar aus dem Gestein heraus und reduziert dunkle Schatten sichtbar.
Wann hilft nur noch Austausch?
Wenn Tenside oder Öle tief in die Steinstruktur eingedrungen sind, kann eine vollständige Entfernung nicht mehr garantiert werden. Besonders auf polierten oder sehr hellen Steinen bleiben häufig Schatten sichtbar. In solchen Fällen hilft nur noch der Austausch einzelner Platten oder eine professionelle Schleifbehandlung.