Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Schneller Versand
Sicher mit SSL Verschlüsselung
Geld - Zurück - Garantie mit Trusted Shops
Hotline +49 (0)3847 - 4359940
Lexikon Navigation

Resinieren

Resinierung und Beschichtungen von Natursteinen

Natursteine wie Marmor, Granit, Schiefer oder Quarzit zählen zu den edelsten Werkstoffen im Innen- und Außenbereich. Damit sie ihre natürliche Schönheit und Widerstandskraft über viele Jahre behalten, werden sie im Werk häufig mit Resinierungen oder Beschichtungen behandelt. Beide Verfahren zielen darauf ab, die Oberfläche zu stabilisieren, optisch zu veredeln und ihre Gebrauchstauglichkeit zu verbessern.

Was bedeutet Resinierung?

Der Begriff Resinierung leitet sich vom italienischen Wort resina (Harz) ab. Dabei werden feine Risse, Poren und offene Strukturen in der Gesteinsoberfläche mit einem Reaktionsharz (z. B. Epoxid- oder Polyesterharz) ausgegossen. Nach dem Aushärten wird die Fläche geschliffen, poliert oder gebürstet, bis eine gleichmäßige, geschlossene Oberfläche entsteht.

Die Harzfüllung sitzt im Steininneren – nicht als Film an der Oberfläche. Sie stabilisiert das Gestein, erhöht die mechanische Festigkeit und sorgt für eine optisch ruhigere, homogener wirkende Fläche. In manchen Fällen werden Farbpigmente beigemischt, um Farbunterschiede auszugleichen oder die Tiefenwirkung zu verstärken.

Vorteile der Resinierung

  • Stabilisierung: Risse, Stiche und Poren werden dauerhaft geschlossen, die Struktur wird fester.
  • Verbesserte Optik: Der Stein wirkt gleichmäßiger, Farben und Strukturen treten klarer hervor.
  • Verminderte Fleckempfindlichkeit: Flüssigkeiten können weniger tief eindringen.
  • Geringerer Pflegeaufwand: Die Oberflächen lassen sich leichter reinigen und zeigen weniger Gebrauchsspuren.

Wann und warum wird resiniert?

Resinierungen werden durchgeführt, wenn ein Naturstein Haarrisse oder offene Poren aufweist, die beim Schleifen und Polieren sichtbar würden. Viele Gesteine – etwa Marmor, Travertin oder poröse Granite – würden ohne Harzfüllung nicht die gewünschte Politur oder Gebrauchstauglichkeit erreichen.

Sonderfall Quarzit

Bei vielen Quarziten ist die Resinierung technisch unverzichtbar. Die feinkörnige, manchmal sandige Struktur dieser Gesteine weist mikroskopisch feine Spannungsrisse auf, die durch die hohe Metamorphose entstanden sind. Durch die Harzfüllung wird der Stein stabilisiert und zugleich optisch aufgewertet.

Was ist eine Beschichtung?

Unter einer Beschichtung versteht man eine auf der Oberfläche aufgetragene Schutzschicht. Im Gegensatz zur Resinierung dringt sie nicht in den Stein ein, sondern bildet eine dünne Barriere zwischen Stein und Umgebung. Ziel ist es, das Eindringen von Feuchtigkeit, Schmutz und Fetten zu verhindern.

Früher kamen Lacke oder Acrylbeschichtungen zum Einsatz – heute werden moderne, atmungsaktive Systeme verwendet, die nicht vergilben oder abblättern. Dennoch sollte jede Beschichtung regelmäßig erneuert werden, da sie einem natürlichen Abrieb unterliegt.

Vorteile von Beschichtungen

  • Feuchtigkeitsschutz: Verhindert das Eindringen von Wasser und beugt Frostschäden vor.
  • Höhere Abriebfestigkeit: Die Oberfläche ist unempfindlicher gegenüber Kratzern und Abnutzung.
  • Leichtere Reinigung: Schmutz haftet weniger an, Rückstände lassen sich leichter entfernen.
  • Optische Aufwertung: Je nach Produkt kann die natürliche Farbe intensiviert oder der Glanzgrad verändert werden.

Resinierung vs. Beschichtung

Merkmal Resinierung Beschichtung
Wirkungstiefe Dringt in Poren und Risse ein, stabilisiert den Stein innerlich. Bleibt auf der Oberfläche als Schutzfilm.
Schutzdauer Dauerhaft, da fest im Stein eingebunden. Muss regelmäßig erneuert werden.
Optische Wirkung Betont Struktur und Farbbrillanz, erzeugt natürlichen Glanz. Kann Glanzgrad verändern, wirkt häufig leicht filmartig.
Pflegeaufwand Gering, da unempfindlicher gegenüber Flüssigkeiten. Erhöhter Pflegebedarf, da die Schutzschicht altert.


Praxis: Innen- und Außenbereich

  • Innenräume: Resinierte Arbeitsplatten oder Bodenbeläge sind pflegeleicht, sollten aber nicht mit heißen Pfannen oder stark alkalischen Reinigern belastet werden.
  • Feuchtigkeitsschutz: Kanten, Ausschnitte und Schnittflächen sollten stets zusätzlich imprägniert werden.
  • Außenbereiche: Resinierte Steine sind nicht als Grillplatten geeignet. Starke Hitze oder alkalischer Mörtelkontakt können Harzanteile anlösen oder verfärben. Eine rückseitige Sperre (Reaktionsharz) kann hier vorbeugen.

Wie erkennt man eine Resinierung?

Resinierte Steine wirken optisch homogener und glatter als unbehandelte. Kleine Poren, Vertiefungen oder offene Adern fehlen meist. Beim Wassertest perlt Wasser stark ab oder wird nur sehr langsam aufgenommen. Dennoch ersetzt Resinierung keine Imprägnierung – sie stabilisiert, aber schützt nicht vollständig vor Flecken.

Fazit

Resinierungen und Beschichtungen sind wertvolle Verfahren, um Naturstein dauerhaft zu stabilisieren, optisch zu verfeinern und die Pflege zu erleichtern. Während die Resinierung tief in den Stein eindringt und seine Struktur stärkt, bildet die Beschichtung einen temporären Oberflächenschutz. Die richtige Kombination aus beiden Methoden, ergänzt durch regelmäßige Pflege und geeignete Imprägnierungen, erhält die Schönheit und Funktionalität von Naturstein über Jahrzehnte.