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Dolomit polieren

Dolomit polieren – warum der Glanz oft ausbleibt (und wann er doch gelingt)

Dolomit ist ein faszinierender, aber anspruchsvoller Naturstein. Er ähnelt Marmor in Struktur und Farbe, unterscheidet sich jedoch deutlich in seiner chemischen Zusammensetzung. Viele Anwender bemerken, dass klassische Marmor-Poliermittel wie HMK® M529 Marmor-Polierset oder HMK® P727 Marmor-Polierpulver auf Dolomit nur schwach oder gar nicht wirken. Der Grund liegt im höheren Magnesiumanteil, der die chemischen Reaktionen, die bei Marmor für den Glanz sorgen, hemmt.

Was Dolomit von Marmor unterscheidet

  • Chemische Zusammensetzung: Dolomit besteht aus Calcium-Magnesium-Carbonat (CaMg(CO₃)₂), während Marmor fast ausschließlich aus Calciumcarbonat (CaCO₃) aufgebaut ist.
  • Härtegrad: Mit einer Mohshärte von 3,5–4 ist Dolomit etwas härter und dichter als Marmor. Das macht ihn widerstandsfähiger, aber auch schwerer zu polieren.
  • Kristallstruktur: Magnesiumionen verändern das Kristallgitter und verhindern die typische „Aufschmelzreaktion“ des Calcitanteils, die bei der Marmorpolitur den Glanz erzeugt.
  • Praxiswirkung: Auf Dolomit bleibt die Oberfläche meist seidig matt, während Marmor zu einem hochglänzenden Finish poliert werden kann.

Dolomitische Marmore – Marmor mit Dolomit-Charakter

Einige bekannte Natursteine werden im Handel als Marmor bezeichnet, sind jedoch dolomitischer Herkunft. Diese sogenannten dolomitischen Marmore verhalten sich beim Polieren ähnlich wie Dolomit:

  • Ajax: Hellgrau bis weiß, feinkristallin, dicht und mit geringem Calcitanteil – neigt zu seidig-mattem Glanz.
  • Hadrian: Hellbeige bis grauweiß, kompakt und magnesiumreich – reagiert nur schwach auf klassische Marmorpolituren.
  • Volakas: Weiß mit grauer Aderung, teils dolomitisch aufgebaut – polierfähig, aber empfindlich gegenüber ungleichmäßigem Druck.
  • Thassos: Sehr dichter, schneeweißer Dolomit mit begrenzter Reaktivität – Hochglanz nur bedingt erreichbar.

Auch wenn sie als Marmor verkauft werden, sind diese Steine chemisch Dolomitgesteine. Das erklärt, warum Ergebnisse bei der Politur oft weniger brillant ausfallen als erwartet.

Wann Marmor-Poliermittel auf Dolomit dennoch funktionieren können

Unter bestimmten Bedingungen kann ein Versuch mit HMK® M529 oder HMK® P727 durchaus erfolgreich sein. Besonders feinkörnige oder nur leicht dolomitische Sorten – wie Ajax oder Hadrian – reagieren etwas besser. Es entsteht ein sanfter, seidiger Glanz, der den Stein sichtbar auffrischt, auch wenn kein echter Spiegelglanz entsteht.

  • Feinkörnige Struktur: Gleichmäßige Kristallgrößen fördern die Polierreaktion.
  • Restcalcitanteil: Je höher der Calcitanteil, desto stärker die Glanzbildung.
  • Erfahrung & Geduld: Gleichmäßige, wiederholte Poliergänge können das Ergebnis verbessern – besonders bei leicht porösen Dolomitgesteinen.

Dolomit richtig polieren – Strategien und Alternativen

  • Spezielle Dolomit-Polituren: Produkte, die magnesiumaktivierte Komponenten enthalten, sind für Dolomit geeigneter als klassische Marmorpolituren.
  • Mechanische Politur: Da Dolomit chemisch kaum reagiert, ist der Glanz vor allem das Resultat mechanischer Verdichtung. Diamantpads mit feiner Körnung (3000–6000) sind hier ideal.
  • Maschinelle Unterstützung: Exzenterschleifer oder Einscheibenmaschinen mit moderatem Druck ermöglichen gleichmäßige, seidig schimmernde Flächen.
  • Testfläche anlegen: Unbedingt vorab auf kleiner Fläche testen, wie der Stein reagiert – dolomitische Marmore unterscheiden sich stark je nach Herkunft und Dichte.

Nachbehandlung und Schutz

💡 Praxis-Tipp: Ein Versuch mit HMK® P727 auf dolomitischen Marmoren wie Ajax oder Hadrian kann sich lohnen – besonders bei feinkristallinen Oberflächen. Das Ergebnis ist oft kein Hochglanz, aber ein gleichmäßiger, seidiger Schimmer, der den Stein sichtbar veredelt.

⚠️ Achtung: Keine säurehaltigen, stark alkalischen oder scheuernden Produkte verwenden. Dolomit und dolomitische Marmore reagieren empfindlich und können dauerhaft matt werden.

Fazit

Dolomit und dolomitische Marmore wie Ajax, Hadrian, Volakas oder Thassos reagieren anders auf Poliermittel als klassischer Calcitmarmor. HMK® M529 und HMK® P727 können in Einzelfällen leichte Glanzeffekte erzeugen, reichen aber oft nicht für Hochglanz aus. Dennoch ist ein Versuch sinnvoll – vor allem bei feinkristallinen Steinen. Für gleichmäßige Ergebnisse empfiehlt sich die Kombination aus mechanischer Politur und passender Imprägnierung.