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Silikatmarmor polieren

Silikatmarmor – ein vielseitiger, besonderer Naturstein

Silikatmarmor ist ein metamorphes Gestein, das sich durch seinen hohen Anteil an Silikatmineralien auszeichnet. Im Gegensatz zu herkömmlichem Kalkmarmor (Calciummarmor), der hauptsächlich aus Kalzit besteht, enthält Silikatmarmor überwiegend Quarz, Feldspat und Glimmer. Diese Mineralien machen ihn härter, dichter und chemisch beständiger – ein entscheidender Unterschied für Reinigung, Pflege und Politur.

Was zeichnet Silikatmarmor aus?

Durch seine silikatische Zusammensetzung ist dieser Naturstein weniger säureempfindlich und widerstandsfähiger gegen chemische Einflüsse. Gleichzeitig reagiert er anders auf Reinigungs- und Poliermittel, die auf Calciumbasis wirken. Je nach Herkunft und Zusammensetzung können Farbe, Struktur und Polierverhalten stark variieren.

  • Verde Alpi: Grüner Marmor mit hohem Serpentinanteil, oft fein geadert.
  • Cipollino: Charakteristisch gestreifter, grün-grauer Stein mit Serpentin und Chlorit.
  • Verde Guatemala: Intensiv grüner Serpentinmarmor mit markanter Tiefenwirkung.
  • Giallo Siena: Gelblicher, quarzhaltiger Stein mit warmer Farbwirkung.
  • Breccia Sarda: Beige bis rosafarbene Brekzie mit Quarz- und Feldspateinschlüssen.

Polierbarkeit und chemische Besonderheiten

Das Polieren von Silikatmarmor unterscheidet sich grundlegend von der Politur klassischer Kalkmarmore. Während Calciummarmor chemisch mit Oxalsäure behandelt werden kann, ist Silikatmarmor dafür zu widerstandsfähig. Säurebasierte Poliermittel zeigen hier keine Wirkung, da die Silikatminerale chemisch stabil bleiben und keine Reaktion eingehen.

Warum chemische Poliermittel hier nicht wirken

  1. Chemische Resistenz: Silikatminerale wie Quarz oder Feldspat reagieren nicht mit Oxalsäure. Es findet keine Umwandlung wie bei Calciumcarbonat statt.
  2. Komplexe Zusammensetzung: Silikatmarmore enthalten unterschiedliche Mineralphasen mit variierender Härte. Eine einheitliche chemische Reaktion ist daher nicht möglich.
  3. Höhere Härte: Durch den hohen Quarzgehalt ist Silikatmarmor deutlich abriebfester und benötigt mechanische Bearbeitung, um Glanz zu erzielen.

Mechanische Poliermethoden für Silikatmarmor

Für die Bearbeitung und Politur kommen ausschließlich mechanische Verfahren zum Einsatz. Sie arbeiten ohne chemische Reaktion und nutzen die Härte von Diamantwerkzeugen, um eine gleichmäßige Glättung und Verdichtung der Oberfläche zu erreichen.

  • Diamantnaßschliff: In mehreren Stufen – von grob bis fein – wird die Oberfläche mit Diamantschleifpads verdichtet, bis ein homogener Glanz entsteht.
  • Abrasive Polierpasten: Speziell für silikatische Gesteine entwickelte Pasten enthalten mikroskopisch feine Schleifkörper, die den Glanzgrad erhöhen.
  • Maschinelle Politur: Rotations- oder Vibrationsmaschinen sorgen für gleichmäßige Ergebnisse auf großen Flächen.

Pflege und Erhaltung der Oberfläche

Nach einer fachgerechten Politur bleibt die Oberfläche sehr widerstandsfähig, sollte aber regelmäßig gepflegt werden. Staub, Sand oder mikroskopisch kleine Partikel wirken auf Dauer wie Schleifmittel und können den Glanz mindern. Eine milde, pH-neutrale Reinigung schützt die Oberfläche und bewahrt den Glanz über viele Jahre.

Tipp: Silikatmarmore sind deutlich robuster als Kalkmarmore, reagieren aber empfindlich auf starke Alkalien oder Lösungsmittel. Für die laufende Bodenpflege empfiehlt sich die HMK® P324 Edel-Steinseife, für Küchenarbeitsplatten, Tische und Ablagen der HMK® P301 Pflegereiniger. Beide Produkte sind pH-neutral und erhalten den natürlichen Glanz und Charakter des Steins ohne Schichtbildung.

Fazit

Silikatmarmor ist ein hochwertiger, langlebiger Naturstein mit besonderen Eigenschaften. Er verbindet Härte, Widerstandsfähigkeit und Ästhetik, erfordert aber angepasste Bearbeitungs- und Pflegemethoden. Wer seine Besonderheiten versteht und richtig behandelt, erhält eine Oberfläche von außergewöhnlicher Tiefe und natürlichem Glanz – ohne chemische Poliermittel, allein durch die Kraft feinster mechanischer Bearbeitung.