Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Schneller Versand
Sicher mit SSL Verschlüsselung
Geld - Zurück - Garantie mit Trusted Shops
Hotline +49 (0)3847 - 4359940
Lexikon Navigation

Regenbogenfarben - Regenbogeneffekt

Regenbogeneffekt auf Naturstein – Ursache, Physik und Vermeidung

Manchmal zeigt sich auf frisch imprägnierten Natursteinflächen ein schillernder Regenbogeneffekt, wenn die Oberfläche mit Wasser in Kontakt kommt. Dieses Phänomen wirkt auf den ersten Blick wie ein Ölfilm und ist auf optische Interferenzen innerhalb einer extrem dünnen Schicht überschüssigen Imprägniermittels zurückzuführen.

Wie der Effekt entsteht

Wenn zu viel Imprägniermittel aufgetragen wurde oder Rückstände nach dem Auftrag nicht vollständig abgenommen wurden, bildet sich auf der Steinoberfläche eine hauchdünne, wasserabweisende Schicht. Trifft Licht auf diese Schicht, wird ein Teil des Lichts an der Oberfläche reflektiert, ein anderer Teil dringt in die Schicht ein, wird dort gebrochen und an der Grenzfläche zwischen Imprägniermittel und Wasser erneut reflektiert.

Diese beiden Lichtanteile überlagern sich beim Austritt wieder – ein klassisches Interferenzphänomen. Abhängig von der Schichtdicke und dem Einfallswinkel des Lichts löschen sich manche Wellenlängen aus, während andere sich verstärken. Das Ergebnis ist der typische irisierende Regenbogenschimmer, ähnlich wie bei dünnen Ölschichten auf Pfützen oder Seifenblasen.

Physikalischer Hintergrund

  • Schichtdicke: Bereits wenige Nanometer Unterschied genügen, um bestimmte Lichtfarben zu verstärken oder auszublenden.
  • Brechungsindex: Das Imprägniermittel bildet eine Zwischenschicht zwischen Luft und Wasser, in der sich die Lichtgeschwindigkeit ändert – Voraussetzung für Interferenz.
  • Beleuchtung: Besonders sichtbar wird der Effekt bei schrägem Lichteinfall, etwa bei direkter Sonneneinstrahlung oder seitlichem Kunstlicht.

Warum der Effekt unerwünscht ist

Der Regenbogenschimmer gilt als optischer Hinweis auf überschüssiges Imprägniermittel. Er zeigt, dass der Stein die Wirkstoffe nicht vollständig aufgenommen hat oder dass zu viel Material auf der Oberfläche verblieben ist. Das beeinträchtigt nicht nur das Erscheinungsbild, sondern kann auch:

  • zu ungleichmäßigem Glanz oder Schlieren führen,
  • die natürliche Haptik des Steins verändern,
  • und im Extremfall die Diffusionsfähigkeit der Oberfläche mindern.

So vermeiden Sie den Regenbogeneffekt

  1. Imprägniermittel sparsam auftragen – weniger ist oft mehr. Überschüsse nach kurzer Einwirkzeit vollständig abwischen.
  2. Gleichmäßige Verteilung mit fusselfreiem Tuch oder Weißpad, keine Pfützenbildung zulassen.
  3. Bei empfindlichen Oberflächen lieber zweimal dünn auftragen als einmal zu dick.
  4. Nach dem Auftrag Oberfläche auf Rückstände prüfen und bei Bedarf mit trockenem Baumwolltuch nachpolieren.

Was tun, wenn der Effekt bereits sichtbar ist?

Der Regenbogeneffekt verschwindet meist, wenn die überschüssige Schicht mit warmem Wasser und einem milden Grundreiniger entfernt und die Fläche anschließend gründlich nachgetrocknet wird. In hartnäckigen Fällen kann ein leicht alkalischer Reiniger helfen, die Rückstände des überschüssigen Imprägnierfilms zu lösen.

Hinweis: Ein korrekt imprägnierter Stein zeigt keinen Oberflächenglanz oder Schimmer, sondern bleibt matt und natürlich in seiner Struktur. Der Schutz wirkt im Inneren des Steins – nicht auf der Oberfläche.