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Ritzhärte nach Mohs

Ritzhärte und Kratzbeständigkeit von Natur- und Kunststein

Natur- und Kunststein unterscheiden sich deutlich in ihrer mechanischen Widerstandsfähigkeit. Während Granit, Quarzit oder Porphyr extrem robust sind, reagieren weichere Gesteine wie Marmor, Kalkstein oder Schiefer empfindlicher auf Kratzer und Abrieb. Um die Härte und damit auch die Pflegeanforderungen eines Steins einzuordnen, dient die Mohs’sche Härteskala als Grundlage.

Was bedeutet Ritzhärte?

Die Ritzhärte beschreibt, wie widerstandsfähig ein Material gegen das Eindringen oder Ritzen durch einen härteren Körper ist. Sie ist ein relatives Maß, das angibt, ob ein Stoff ein anderes Material ritzen kann oder nicht. Entwickelt wurde das System 1812 vom deutschen Mineralogen Friedrich Mohs und ist bis heute Standard in der Gesteinskunde.

Die Mohs’sche Härteskala

Die Skala umfasst zehn Referenzmineralien, die jeweils einem Härtegrad von 1 (sehr weich) bis 10 (sehr hart) entsprechen. Ein Material mit höherer Zahl kann alle mit niedrigerer Zahl ritzen.

So wird die Ritzhärte bestimmt: Man versucht, mit einem Material einen kleinen Ritz in ein anderes zu machen. Gelingt der Ritz, ist das prüfende Material härter als das geritzte. Bleibt die Oberfläche unbeschädigt, besitzt das Material eine geringere Härte.

Härtegrad Mineral Beispiel für Naturstein Bemerkung zur Pflege
1 Talk Speckstein Sehr weich, empfindlich gegen Abrieb und Säuren.
2 Gips Gipsstein, Alabaster Nur trockene Reinigung, keine Reibwirkung!
3 Calcit Marmor, Kalkstein, Travertin Empfindlich gegenüber Säure und abrasiven Mitteln.
4–5 Fluorit, Apatit Dolomit, Schiefer Relativ weich, feine Kratzer möglich.
6 Feldspat Granit, Syenit, Diorit Robust, normale Pflege ausreichend.
7 Quarz Quarzit, Sandstein Hohe Härte, unempfindlich gegen Kratzer.
8–9 Topas, Korund Industriekeramik, technischer Stein Extrem hart, schwer zu bearbeiten.
10 Diamant Härtestes natürliches Material.

Einfluss auf Reinigung und Pflege

Je weicher ein Stein, desto empfindlicher reagiert er auf mechanische Belastung. Während Quarzite und Granite den Kontakt mit Besen, Pads oder Bürsten problemlos vertragen, sollten kalkhaltige Gesteine wie Marmor oder Travertin nur mit weichen Tüchern und neutralen Reinigern gepflegt werden.

Praxis-Tipp: Verwenden Sie für empfindliche Oberflächen ausschließlich pH-neutrale Reinigungsmittel und vermeiden Sie Mikrofaserpads, Scheuermilch oder alkalische Produkte. Bei polierten Oberflächen empfiehlt sich die Nachpflege mit einer milden Wischpflege wie HMK® P324 Edel-Steinseife.

Härtebestimmung und Prüfung

Die Ritzhärte lässt sich durch einfache Vergleichstests ermitteln – etwa mit einem Ritzhärteprüfset oder durch einen Fachbetrieb. Alternativ gibt der Anteil quarzhaltiger Minerale einen ersten Hinweis: Je mehr Quarz, desto härter der Stein. Sichtbare Kratzer können bereits durch Sand, Schmutz oder metallische Gegenstände entstehen, wenn der Stein weicher ist als die Kontaktmaterialien.

Fazit

Die Kenntnis der Ritzhärte ist entscheidend für eine schonende Reinigung und langfristige Werterhaltung von Natursteinflächen. Sie hilft, passende Pflegeprodukte zu wählen und mechanische Beschädigungen zu vermeiden. Während Granite und Quarzite nahezu kratzfest sind, sollten weichere Gesteine stets mit besonderer Vorsicht behandelt werden, um Glanz, Struktur und Farbintensität dauerhaft zu bewahren.